Färberröten



Färberröten

Levantinische Krappwurzel (Rubia peregrina) Blüte

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Unterfamilie: Rubioideae
Tribus: Rubieae
Gattung: Färberröten
Wissenschaftlicher Name
Rubia
L.

Die Färberröten oder Krappe (Rubia) sind eine Gattung der Pflanzen in der Familie der Rötegewächse. Die Wurzeln der Arten der Gattung enthalten einen roten Farbstoff, aus dem die so genannten Krapplacke gewonnen werden.

Beschreibung

Die Färberröten sind krautige Pflanzen oder Halbsträucher, viele Arten sind Kletterpflanzen. Die Sprossachse ist in der Regel mit rauhen oder stacheligen Haaren besetzt. Die Blätter sind wirtelständig und lanzett- oder verkehrt-eiförmig mit scharfer Spitze. Die Nebenblätter der gegenständigen Laubblätter sind miteinander verwachsen und bilden sogenannte Interpetiolarstipeln.

Die zwittrigen oder zweigeschlechtlichen, radiärsymmetrischen, kleinen Blüten sind vierzählig und stehen in end- oder achselständigen Trugdolden. Der Blütenkelch ist reduziert, die vier oder fünf Kronblätter sind im unteren Bereich zu einer Röhre verwachsen. Die Krone ist kopfig oder rund. Der Fruchtknoten ist unterständig und besteht aus zwei miteinander verwachsenen Fruchtblättern, die Narbe ist auch zweiteilig. Nach der Blüte bilden sich zweiknopfig-kugelige, zwei- oder einsamige, nicht abspringende Beeren.

Verbreitung

Färberröten sind in Afrika, Amerika, Asien und Europa verbreitet und finden sich nicht in Australien.

Systematik

Die Unterfamilie der Rubioideae teilt sich in fünf Tribus, wobei die Gattung Rubia in der Tribus Rubieae und dessen Subtribus Rubiinae[1] steht. Wie bei vielen Gattungen ist die innere Systematik umstritten, wahrscheinlich umfasst die Gattung etwa 60 bis 77[1]Arten, die in Sektionen eingeteilt werden. Folgende Arten sind sicher eigenständige Arten innerhalb der Gattung:[2]

  • Asiatischer Krapp (Rubia akane) Nakai
  • Indischer Krapp auch Tibet-Krapp (Rubia cordifolia) L. in der Sektion Oligoneura Pojark.[1]
  • Rubia florida Boiss. in der Sektion Campylanthera Pojark.[1]
  • Strauchiger Krapp (Rubia fruticosa) Aiton
  • Rubia horrida ( Thunb.) Puff in der Sektion Oligoneura Pojark.[1]
  • Rubia oncotricha Hand.-Mazz. in der Sektion Oligoneura Pojark.[1]
  • Kletten-Krapp auch Levantinische Krappwurzel (Rubia peregrina) L.
  • Sikkim-Krapp (Rubia sikkimensis) Kurz
  • Echte Färberröte oder Färber-Krapp (Rubia tinctorum) L.

Diese Arten sind unsicherer:

  • Rubia alaica Pachom.
  • Rubia angustifolia L.
  • Rubia chinensis Regel & Maack
  • Rubia chitralensis Ehrend.
  • Rubia cordata Thunb
  • Rubia cretacea Pojark.
  • Rubia deserticola Pojark.
  • Rubia dolichophylla Schrenk
  • Rubia jesoensis (Miq.) Miyabe & Miyake
  • Rubia komarovii Pojark.
  • Rubia krascheninnikovii Pojark.
  • Rubia laevissima Tscherneva
  • Rubia lanceolata Hayata
  • Rubia laxiflora Gontsch.
  • Rubia leiocaulis Diels
  • Rubia linii Chao
  • Rubia margaritifera Reiche[3]
  • Rubia membranacea Diels
  • Rubia pavlovii Bajtenov & Myrz.
  • Rubia podantha Diels
  • Rubia polyphlebia Lo.
  • Rubia pterygocaulis Lo.
  • Rubia rechingeri Ehrend.
  • Rubia regelii Pojark.
  • Rubia rezniczenkoana Litv.
  • Rubia rigidifolia Pojark.
  • Rubia salicifolia Lo.
  • Rubia schugnanica B.Fedtsch. ex Pojark.
  • Rubia syrticola Miq.
  • Rubia tatarica (Trevir.) F.Schmidt
  • Rubia tibetica Hook.f.
  • Rubia transcaucasica Grossh.
  • Rubia yunnanensis (Franch. ex Diels) Diels

Etymologie

Der Trivialname Färberröte ist aus dem roten Farbstoff in den Wurzeln entstanden. Der wissenschaftliche Name Rubia stand schon im Lateinischen für die Färberröte und ist eng mit dem lateinischen „ruber“ (= rot) verwandt. Der Name findet sich schon bei Vitruvius und Plinius dem Älteren. Wurzel ist „*rudhio-“ (= rot) in der Indogermanischen Ursprache[4].

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Valerie L. Soza & Richard G. Olmstead: Molecular systematics of tribe Rubieae (Rubiaceae): Evolution of major clades, development of leaf-like whorls, and biogeography. In: Taxon. Band 59, Nr. 3, 2010, S. 755–771 (PDF).
  2. Species Records of Rubia. In: GRIN Taxonomy for Plants. Germplasm Resources Information Network (GRIN), abgerufen am 13. Februar 2011 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Karl Reiche: Estudios críticos de la Flora de Chile. 8. Rubia.-L., S. 138 (PDF – gescannter Eintrag von Rubia margaritifera R. Nov. spec.; PDF 323kB; (spanisch)).
  4. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 545.

Weblinks

Commons: Rubia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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