Farbreiz


Farbreiz ist die physikalische Kennzeichnung der Strahlung von sichtbarem Licht, das durch unmittelbare Reizung der Netzhaut des Auges eine Wahrnehmung hervorruft, die als Farbe empfunden werden kann.

Der Farbreiz kann sowohl von einer Primärlichtquelle als auch von der Oberfläche oder der Tiefe eines beleuchteten Körpers ausgehen.

Für den Farbreiz ist die relative spektrale Strahlungsverteilung Sλ entscheidend, es ist die „reizende“ Strahlung in ihrer Abhängigkeit von der Wellenlänge und nicht in ihrer absoluten Größe. Die spektrale Verteilung welche die Farbempfindung wesentlich bestimmt wird als Farbreizfunktion φ(λ) bezeichnet. Diese Funktion ist im Falle eines Selbststrahlers gleich dessen spektraler Verteilung S(λ).

Im Falle einer Sekundärlichtquelle, also einer Körperfarbe, wird der Farbreiz vom Produkt aus Strahldichtefaktor β(λ) und der spektralen Verteilung der Lichtquelle.

Körperfarben ändern die spektrale Zusammensetzung entsprechend ihrem Transmissions- und Remissionsverhalten. Aus praktischen Gründen unterscheidet man Durchsichtsfarben (farbige Lösungen, Farbfilter) von Aufsichtsfarben (Anstrich, Textilfärbung). Bei Durchsichtsfarben beeinflusst der Körper den Farbreiz im Volumen angegebenen den spektralen Transmissionsgrad τλ. Bei Aufsichtsfarben wird der Farbreiz von der Oberfläche beeinflusst, beschrieben durch den spektralen Remissionsgrad βλ.

Der Zusammenhang der Begriffe der Farbe/ Farbmetrik
Begriff Wirkort Wirkart Fachgebiet
Farbreiz Lichtquelle Sichtbares Licht Physik / Optik
Farbvalenz Auge, insbesondere Zapfen Wahrnehmung Physiologie
Farbe/Farbempfindung Gehirn Erleben und Psyche Psychologie

Literatur

  • Manfred Richter: Einführung in die Farbmetrik. Walter de Gruyter, Berlin 1981