Flirt
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Ein Flirt ist eine erotisch konnotierte Annäherung zwischen Personen. Dabei wird vorgeblich ein unverbindlicher, oberflächlicher Kontakt hergestellt. Der Begriff Flirt soll auf den Ausdruck conter fleurette zurückgehen, bzw. die Maîtresse Fleurette de Nérac König Heinrichs IV. von Frankreich.[1]
Der Flirt kann mit einem Blickkontakt, sprachlich (Smalltalk) oder durch eine Handlung (z. B. eine Tür öffnen, etwas tragen helfen) begonnen werden. Der Flirt lebt vom Spiel mit erotischer bzw. sexueller Spannung.
Flirtverhalten
Flirts unterscheiden sich nach Kontext, wie eine Untersuchung von Margaret Mead während des Zweiten Weltkriegs zeigt: Zu jener Zeit waren Hunderttausende amerikanischer Soldaten in England stationiert, und es wurde von Problemen zwischen ihnen und den einheimischen Mädchen berichtet. Diese empfanden die Soldaten als sehr aufdringlich, während die Soldaten davon berichteten, dass die Mädchen gleich mit ihnen schlafen wollten.[2]
In ihrer Untersuchung stellte Margaret Mead fest, dass die Kontakte zwischen den beiden Geschlechtern in 30 Einzelstufen abliefen. Zu Problemen führte der Umstand, dass die Einordnung in diese Eskalationsstufen unterschiedlich vorgenommen wurde. „Während die amerikanischen Männer sehr schnell versuchten, die Mädchen zu küssen, wurde dieser Schritt von diesen wiederum als völlig unangemessen empfunden, da er auf ihrer „Eskalationsleiter“ erst an 25. Stelle erfolgen konnte.“ Das Küssen stand bei den Männern aber schon an fünfter Stelle. Hatten die Mädchen aber dem Küssen zugestimmt, waren die letzten fünf Stufen dann auch kein großes Hindernis. Dies war wiederum für die Männer unerwartet, so dass sie ihre Partnerin schon fast als Prostituierte charakterisierten.
Flirten im Internet
Es gibt im Internet eine ganze Reihe von „Flirt-Seiten“, also zur Kontaktaufnahme bestimmte soziale Plattformen. Man kann diese in mehrere Kategorien unterscheiden:
- Unseriöse, kostenpflichtige Flirt-Seiten: angebliche Flirt-Seiten, deren Ziel darin besteht, Besucher zum Versenden von Premium Rate SMS zu bringen. In den meisten Fällen sind die „Flirt-Partner“ Mitarbeiter des Seitenbetreibers.
- Seriöse, kostenpflichtige Flirt-Seiten: Es gibt Flirt-Seiten, die kostenpflichtig sind, jedoch eine Bezahlung in gemäßigtem Maße verlangen. Zum Beispiel bezahlt man dort für eine „Premium-Mitgliedschaft“ für einen gewissen Zeitraum, in deren Rahmen man erst die Möglichkeit hat, andere User zu kontaktieren. Ohne Mitgliedschaft wird z.B. nur das Betrachten der User-Profile gestattet.
- Seriöse, kostenlose Flirt-Seiten: Diese Art von Flirt-Seiten sind z. B. über Werbung finanziert und stehen den Benutzern kostenlos zur Verfügung.
Flirt-Party
In Diskotheken, Gaststätten o. Ä. werden oftmals sogenannte Flirt-Partys oder auch Single-Partys veranstaltet. Jeder Besucher erhält ein Schild mit einer Nummer. Möchte man mit jemandem Kontakt aufnehmen, kann man zunächst eine Nachricht schreiben und diese bei einer „Poststelle“ abgeben. Dort werden dann die Nummern der Betreffenden aufgerufen, damit diese ihre Nachrichten abholen können. Größere Veranstalter, die regelmäßig solche Flirt-Partys veranstalten, haben für das Schreiben der Nachrichten ein Computersystem. Hat man sich per Nachricht kennengelernt, kann man sich zum persönlichen Kontakt entscheiden.
Flirtschulen
Flirtschulen sollen dabei helfen, das Flirten zu lernen. Besonders Singles erhoffen sich, ihr Flirt- und Beziehungspotential auf diese Weise zu steigern. Die Unterrichtsformen der Flirtschulen variieren von E-Learning, Workshops, Seminaren bis hin zu Einzelcoachings oder Bootcamps unterschiedlicher Dauer. Inhalte sind oft das Beherrschen von Verführung und Charme.
Literatur
- Hermann Bausinger: Anbandeln, Anbaggern, Anmachen. Zur Kulturgeschichte der Annäherungsstrategien. Vortrag, Tübingen 2002. (PDF)
- Jeannette Bossi: Augen-Blicke. Zur Psychologie des Flirts. Huber, Bern u. a. 1995, ISBN 3-456-82474-2.
- Christiane Doermer-Tramitz: „… auf den ersten Blick“. Über die ersten dreißig Sekunden einer Begegnung von Mann und Frau. Westdeutscher Verlag, Opladen 1990, ISBN 3-531-12121-9. (zugl. Dissertation, Universität München)
- Bas Kast: Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2004, ISBN 3-10-038301-X.
- Werner Langthaler: Partnererkennung, Flirt und unsere zweite Nase. Waxmann, Münster u. a. 2001, ISBN 3-89325-832-9.
- Helmut Martinetz: Sprache und Sprechen, die Brückenbauer auf der Bühne des Alltags. Flirten, Selbstvertrauen. Litverlag, Münster 2006, ISBN 3-8258-9496-7.
Einzelnachweise
- ↑ Was haben wir alles König Heinrich IV. zu verdanken? In: Tages-Anzeiger. 2. August 2010.
- ↑ Paul Watzlawick: How Real Is Real? Souvenir Press, London 1983, ISBN 0-285-62573-X, S. 63–64.
Weblinks
- Aller Anfang ist Flirten – Soziokultureller Bericht über das Flirten. In: C6 Magazin, 14. Januar 2007, abgerufen am 3. August 2012.
- Flirten als Lebensform