Fluchtdistanz


Als Fluchtdistanz wird jener Mindestabstand bezeichnet, den ein Tier zu einem anderen, potenziell bedrohlichen Lebewesen einhält, ohne dass es vor dem möglichen Angreifer flieht. Tiere mit einer großen Fluchtdistanz gelten umgangssprachlich als „scheu“.

Die Fluchtdistanz ist in der Regel ein Teil des angeborenen Fluchtverhaltens. Sie kann jedoch durch Erfahrung, zum Beispiel durch das Nachahmen des Verhaltens älterer Tiere der gleichen Art, an die Lebensumstände eines bestimmten Areals angepasst werden. So lernen beispielsweise Wildkaninchen in dicht besiedelten Gebieten rasch, dass von angeleinten, also neben einem Menschen laufenden Hunden meist keine Gefahr für sie ausgeht (Nationalparkeffekt)[1].

Auch die Domestikation von Tieren führt regelmäßig zu einer Verringerung der Fluchtdistanz vor Menschen und anderen Lebewesen, da alle stark fluchtorientierten Individuen rasch den Zuchtgruppen verloren gehen.

Einzelnachweise

  1. [1] Prof. Dr. Hans-Heiner Bergmann zum Nationalparkeffekt, abgerufen am 5. November 2010

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