Flussgebietseinheit
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Die Flussgebietseinheit (FGE) ist ein Begriff aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Definition
In Artikel 2 der Richtlinie wird der Begriff Flussgebietseinheit folgendermaßen definiert:
„ein […] als Haupteinheit für die Bewirtschaftung von Einzugsgebieten festgelegtes Land- oder Meeresgebiet, das aus einem oder mehreren benachbarten Einzugsgebieten und den ihnen zugeordneten Grundwässern und Küstengewässern besteht“
Erklärung
- Bei großen Flusssystemen ist die Flussgebietseinheit das hydrologische Einzugsgebiet (Oberflächen- + Grundwasserkörper) zuzüglich der nahe der Mündung liegenden Küstengewässer.
- In küstennahen Landschaften mit vielen kleinen Flusssystemen können die Einzugsbereiche der Meereszuflüsse eines Küstenabschnittes und die Küstengewässer, in die sie münden, für administrative Zwecke zu einer Flussgebietseinheit zusammengefasst werden oder der Flussgebietseinheit des nächstgelegenen Stroms zugeschlagen werden. Ein gutes Beispiel ist die nach einer Bucht und dem größten der kleinen Flüsse benannte Flussgebietseinheit Schlei/Trave, die alle Meereszuflüsse der schleswig-holsteinischen Ostseeküste umfasst und mit dem Einzugsgebiet der Stepenitz bis nach Mecklenburg-Vorpommern hineinreicht.
- Da die Flussgebietseinheiten ohne Rücksicht auf die Staatsgrenzen festgelegt wurden, gibt es demnach nationale Flussgebietseinheiten, wenn alle betroffenen Gewässer ein und demselben Nationalstaat zuzuordnen sind, und internationale Flussgebietseinheiten, wenn mehrere europäische Nationalstaaten betroffen sind. In diesem Fall müssen alle Planungen auch im Kontext der betroffenen Staaten erfolgen.
Deutschland
Deutschland umfasst die folgenden Flussgebietseinheiten:
- Flussgebietseinheit Donau
- Flussgebietseinheit Rhein
- Flussgebietseinheit Maas
- Flussgebietseinheit Ems
- Flussgebietseinheit Weser
- Flussgebietseinheit Elbe
- Flussgebietseinheit Oder
- Flussgebietseinheit Eider
- Flussgebietseinheit Schlei/Trave
- Flussgebietseinheit Warnow/Peene
Eine Karte befindet sich in der Anlage des Berichts.[2]
Frankreich
Der Begriff "Flussgebietseinheit" nennt sich in Frankreich District hydrographique[3].
Code | Kurzbezeichnung | umfasst die Einzugsgebiete von | international |
---|---|---|---|
FRA | Schelde - Somme | Schelde, Somme und Küstenflüsse zu Ärmelkanal und Nordsee | EU33 |
FRB1 | Maas | Maas | EU3 |
FRB2 | Sambre | Sambre | EU3 |
FRC | Rhein | Rhein | EU36 |
FRD | Rhône | Rhône und Küstenflüsse zum Mittelmeer | EU35 |
FRE | Korsika | Korsika | |
FRF | Adour - Garonne | Adour, Garonne, Dordogne, Charente und Küstenflüsse von Poitou-Charentes und Aquitanien | |
FRG | Loire - Bretagne | Loire und die Küstenflüsse der Vendée und der Bretagne | |
FRH | Seine - Normandie | Seine und die Küstenflüsse der Normandie | EU31 |
FRI | Guadeloupe | Guadeloupe | |
FRJ | Martinique | Martinique | |
FRK | Guyana | Guyana | |
FRL | Réunion | Réunion | |
FRM | Mayotte | Mayotte |
Kartendarstellung als PDF-Datei
Weblinks
- Erster Bericht zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Juli 2007, abgerufen am 18. Juni 2004 (Überblick PDF-Dokumente).
- Les districts hydrographiques français (Frankreich)
- Environmnt Agency – Find out about your River Basin District (England und Wales)
- Scotland River Basin District
- distretti idrografici (Italien)
- Aplinkos apsaugos agentūra - Upių baseinų rajonai (Litauen)
- Obszary dorzeczy – Ramowa Dyrektywa Woda (Polen)
Einzelnachweise
- ↑ Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik online
- ↑ Karte der zuständigen Behörden. In: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.): Bericht der Bundesrepublik Deutschland. 18. Juni 2004, S. 2 (abrufen [PDF] PDF).
- ↑ Nomenklatur bei sandre.fr