Fusionsprotein


Ein Fusionsprotein (auch Hybridprotein) entsteht durch die gemeinsame Expression zweier Gene oder Genteile, die hintereinander im Genom liegen. Durch Entfernung des Stopp-Codons hinter dem ersten Gen oder durch eine Verschmelzung durch eine Chromosomenveränderung (bsp. Translokation) werden beide Gene so abgelesen, als ob es sich um ein einziges Gen handeln würde.

Ein bekanntes Fusionsprotein, das durch eine Translokation entsteht, ist das BCR-ABL-Genprodukt, welches als Ursache der Chronischen myeloischen Leukämie (CML) angesehen wird. Das dabei entstehende verkürzte Chromosom 22 ist als Philadelphia-Chromosom bekannt.

In der Mikrobiologie werden Fusionsproteine häufig dazu genutzt, um die subzelluläre Lokalisation eines bestimmten Genprodukts zu untersuchen. Dabei kommen als sogenannte Reporterproteine häufig fluoreszierende Proteine, die dann C- oder N- terminal mit dem zu untersuchenden Protein fusioniert werden, zum Einsatz.

Quellen

  • Jan Murken, Tiemo Grimm, und Elke Holinski-Feder ; Humangenetik; ISBN 978-3-13-139297-8

Weblinks