Gämskresse
Gämskresse | ||||||||||||
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Gämskresse (Hornungia alpina) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hornungia alpina | ||||||||||||
(Siev.) O.Appel |
Die Gämskresse (Hornungia alpina[1], Synonyme Pritzelago alpina, Hutchinsia alpina), auch Alpen-Gämskresse oder Gemskresse genannt, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Der frühere Gattungsname Pritzelago leitet sich vom deutschen botanischen Schriftsteller Georg August Pritzel (*1812-†1874) ab. Der ehemalige Gattungsname Hutchinsia ist nach der irischen Botanikerin Ellen Hutchins benannt (*1785 - †1815).
Die Pflanze schmeckt kresseartig und wird gerne von Gämsen verzehrt. Enthält Senföle in grünen Teilen und Samen.
Die Gämskresse ist eine Polsterpflanze der europäischen Hochgebirge.
Unterarten
Kalk-Gämskresse (H. alpina subsp. alpina)
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 5 bis 12 cm. Sie bildet Blattrosetten, die Laubblätter sind fiederspaltig bis fiederteilig. Die Kronblätter werden 3,5 bis 5 mm lang und 2 bis 3 mm breit, abrupt in den stielartigen unteren Teil verschmälert. Der Blütenstand ist nach dem Blühen verlängert. Die Früchte werden 4 bis 5 mm lang und enthalten 1,7 bis 2,2 mm lange Samen. Der Griffel wird 0,2 bis 0,5 mm lang.
Die Chromosomenzahl ist 2n=12[2].
Blütezeit ist von Mai bis August. Als Standort bevorzugt die kalkliebende Unterart sickerfrische Felsschuttfluren in der subalpinen bis alpinen Höhenstufe. Sie dringt montan im Flussgeschiebe vor. In Österreich ist sie häufig, fehlt jedoch im Burgenland und Wien.
Silikat-Gämskresse (H. alpina subsp. brevicaulis)
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 2 bis 5 cm. Die Kronblätter sind 2,5 bis 4 mm lang und 1 bis 2 mm breit, allmählich in den stielartigen unteren Teil verschmälert. Der Griffel ist 0,1 bis 0,2 mm lang. Der Blütenstand nach dem Blühen kaum verlängert. Die Früchte sind 3,5 bis 4 mm lang und enthalten Samen die 1,2 bis 1,5 mm lang sind.
Die Chromosomenzahl ist 2n=12 [3].
Blütezeit ist von Juli bis August. Als Standort bevorzugt die kalkmeidende Pflanze Gesteinsfluren, Schneetälchen (Blaukressenflur) in der alpinen Höhenstufe. In Österreich ist sie zerstreut bis selten - fehlt im Burgenland, Wien und Niederösterreich.
Südalpen-Gämskresse (H. alpina subsp. austroalpina)
Kronblätter und Blütenstand wie bei Silikat-Gämskresse, Frucht und Griffel wie bei Kalk-Gämskresse. In Österreich bis heute noch nicht nachgewiesen jedoch möglicherweise in den Südalpen vorhanden. Verbreitungsgebiet in den Julischen Alpen.
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag bei Tropicos, abgerufen 31. August 2012
- ↑ siehe Warwick und Al-Shehbaz
- ↑ siehe Warwick und Al-Shehbaz
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- S.I. Warwick, I.A. Al-Shehbaz: Brassicaceae: Chromosome number index and database on CD-Rom. In: Plant Systematics and Evolution, Band 259, 2006, S. 237–248. DOI 10.1007/s00606-006-0421-1
Weblinks
- Gämskresse. FloraWeb.de