Gartenkresse



Gartenkresse

Keimlinge der Gartenkresse

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Kressen (Lepidium)
Art: Gartenkresse
Wissenschaftlicher Name
Lepidium sativum
L.
Zeichnung von allen Pflanzenteilen der Gartenkresse

Gartenkresse (Lepidium sativum) ist eine Kulturpflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Es wird vermutet, dass die Gartenkresse aus West- oder Zentralasien stammt; dort kommt sie auch heute noch wild vor.

Beschreibung

Die einjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 Zentimetern. Die Stängel sind kahl, bläulich grün und nach oben verzweigt. Die weißen bis rosafarbenen Blüten sind zwittrig und vielzählig. Es werden Schoten gebildet.

Kultur

Die Kultur der Gartenkresse kann auf unterschiedlichen Materialien und Erde stattfinden, wobei das traditionell genutzte Perlitsubstrat ebenso wie Celluloseflocken und geschäumte Kunststoffe zunehmend von Anzuchtvliesen aus Flachs- und Hanffasern verdrängt werden. Als Vorteile werden der geringere Düngebedarf, die rasche Auskeimung und der schnelle Wuchs der Kresse sowie die einfachere Entsorgung der Anzuchtvliese genannt.[1]

Nutzung

Gartenkresse schmeckt roh leicht scharf, der Geschmack erinnert an Senf und Rettich, was am Gehalt an Senfölglykosiden liegt. In den Lebensmittelhandel gelangen und in der Küche verwendet werden vor allem die Keimlinge, die etwa eine Woche nach der Aussaat geerntet werden können.

Verwendet werden die Sorten dieser Art frisch für kalte Aufstriche, besonders solche auf Frischkäse- oder Quarkbasis, und für Salate. Manchmal streut man die gehackten Blätter auf warme Speisen, wie Gemüsesuppen oder Eierspeisen. Auch beliebt sind gehackte Gartenkresseblätter auf Butter- oder Schmalzbrot.

Des Weiteren findet die Gartenkresse Verwendung in der Bioindikation. Bei diesem Kressetest kann anhand des Keimverhaltens eine Belastung von Luft, Wasser und Boden detektiert werden.

Die meistverbreitete einjährige Gartenkresse stammt vermutlich aus dem vorderen Orient, ihre Samen wurden schon in alten Pharaonengräbern gefunden. Auch Griechen und Römer schätzten sie, Karl der Große verordnete ihren Anbau in seinen Kapitularien.

Ähnliche Arten

Neben der Gartenkresse wird in der Küche auch das mehrjährige Pfefferkraut (Lepidium latifolium) verwendet. Zur Brunnenkresse (Nasturtium officinale) der Gattung Nasturtium besteht nur eine Namensähnlichkeit, nicht etwa eine enge Verwandtschaft. Andere Namensvettern siehe unter Kresse.

Wirkstoffe

Gartenkresse zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Vitamin C, Eisen, Kalzium und Folsäure aus. Außerdem enthält sie Vitamin B. Leicht zu kultivieren, eignet sich Gartenkresse vor allem im Winter, wenn frisches Obst und Gemüse rar sind, zur Nahrungsergänzung. Weitere Inhaltsstoffe, die für ihren Geschmack verantwortlich sind, sind die Isothiocyanate Ethylisothiocyanat und Benzylisothiocyanat sowie Phenylacetonitril (Benzylcyanid).

Belege

  1. Michael Carus et al.: Studie zur Markt- und Konkurrenzsituation bei Naturfasern und Naturfaser-Werkstoffen (Deutschland und EU). Gülzower Fachgespräche 26, hrsg. von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., Gülzow 2008; S. 198-199. (PDF-Download)

Weblinks

Commons: Gartenkresse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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