Kressen
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Kressen | ||||||||||||
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Pfeilkresse (Lepidium draba) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lepidium | ||||||||||||
L. |
Kressen (Lepidium) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). In der Küche werden zwei Arten verwendet: die Gartenkresse (Lepidium sativum) und das Pfefferkraut (Lepidium latifolium).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Lepidium-Arten sind ein- oder zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, seltener Halbsträucher oder gar Sträucher; wenige Arten sind Kletterpflanzen. Die Pflanzenteile sind je nach Art nicht oder unterschiedlich behaart. Die verzweigten oder unverzweigten Stängel sind meist aufrecht oder aufsteigend, manchmal liegend, niederliegend oder kriechend.
Die wechselständig, grundständig und am Stängel verteilt angeordneten (bei Lepidium fremontii sind keine grundständigen Blätter vorhanden) Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Der Blattstiel ist nicht deutlich von der Blattspreite abgegrenzt. Die Blattspreite ist einfach oder fiederteilig. Die Blattränder sind glatt, gelappt, gekerbt, gezähnt oder gesägt.
Generative Merkmale
Es werden traubige bis schirmtraubige Blütenstände gebildet, die sich bei manchen Arten bis zur Fruchtreife verlängern. Es sind keine Hochblätter vorhanden.
Die gestielten, zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind vierzählig mit doppelten Perianth. Die vier Kelchblätter sind meist eiförmig oder rechteckig, selten fast kreisförmig. Es sind meist vier aufrechte oder ausgebreitete, weiße bis gelbe oder rosafarbene Kronblätter vorhanden, selten sind sie nur rudimentär oder fehlen. Die Kronblätter können genagelt sein. Oft sind nur zwei Staubblätter vorhanden; es können auch vier oder sechs sein. Es sind vier oder sechs Nektardrüsen ausgebildet. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen und haben je zwei Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Die Griffel können nicht erkennbar bis die Krone überragend sein mit einer meist kopfigen oder selten zweilappigen Narbe.
Ihre Früchte sind behaarte oder unbehaarte, sehr unterschiedlich geformte Schötchen mit nur zwei Samen. Die Samen können geflügelt sein.
Verbreitung
Die Gattung Lepidium ist weit verbreitet in Nordamerika (42 Arten), Mexiko, Zentralamerika, Südamerika, Europa, Asien, Australien, im nördlichen und südlichen Afrika.
Systematik
Der Gattungsname Lepidium wurde durch Carl von Linné in Species Plantarum (1753) erstveröffentlicht[1]. Als Lektotypus wurde Lepidium latifolium festgelegt[2]. Der Gattungsname Lepidium ist vom griechischen Wort lepidion oder lepidos für Schuppe abgeleitet und bezieht sich auf das Aussehen der Frucht.
Bei Al-Shehbaz et al. (2002) wurden die Arten der ehemaligen Gattungen Cardaria, Coronopus und Stroganowia in die Gattung Lepidium gestellt. Synonyme für Lepidium L. sind: Carara Medikus, Cardaria Desvaux, Coronopus Zinn, Neolepia W.A.Weber, Physolepidion Schrenk, Senebiera DC., Sprengeria Greene, Stroganowia Karelin & Kirilow. Die Gattung Lepidium gehört zur Tribus Lepidieae innerhalb der Familie der Brassicaceae.
Zur Gattung Lepidium gehören etwa 140 bis 220 Arten (Auswahl) [3]:
- Lepidium acutidens (A.Gray) Howell
- Lepidium africanum (Burm. f.) DC.
- Lepidium alashanicum H.L.Yang
- Lepidium alluaudii Maire
- Lepidium alyssoides A.Gray
- Lepidium apetalum Willd. (Syn.: Lepidium micranthum Ledeb.)
- Lepidium appelianum Al-Shehbaz (Syn.: Cardaria pubescens (C.A.Mey.) Jarm,. Hymenophysa pubescens C.A.Mey.)
- Lepidium arbuscula Hillebr.
- Lepidium aucheri Boiss.
- Lepidium austrinum Small
- Lepidium barnebyanum Reveal
- Lepidium bidentatum Montin
- Lepidium bonariense L.
- Lepidium brachyotum (Karelin & Kirilov) Al-Shehbaz
- Feld-Kresse (Lepidium campestre (L.) W.T.Aiton, Syn.: Thlaspi campestre L.)
- Lepidium capense Thunb. (Syn.: Lepidium africanum auct.)
- Lepidium capitatum J.D.Hooker & Thomson
- Lepidium cardamines L.
- Salz-Kresse (Lepidium cartilagineum (J.C.Mayer) Thell., Syn.: Lepidium crassifolium Waldst. & Kit., Thlaspi cartilagineum J.C.Mayer)
- subsp. caespitosum (Desv.) Thell.
- subsp. cartilagineum
- subsp. pumilum (Boiss. & Balansa) Hedge
- Lepidium chalepense L. (Syn.: Cardaria chalepensis (L.) Hand.-Mazz., Cardaria draba subsp. chalepensis (L.) O.E.Schulz, Cardaria draba var. repens (Schrenk) O.E.Schulz, Cardaria repens (Schrenk) Jarm., Lepidium draba subsp. chalepense (L.) Thell., Lepidium draba var. repens (Schrenk) Thell., Lepidium repens (Schrenk) Boiss., Physolepidion repens Schrenk)
- Lepidium cordatum Willdenow ex Steven
- Niederliegender Krähenfuß (Lepidium coronopus (L.) Al-Shehbaz, Syn.: Cochlearia coronopus L., Coronopus squamatus (Forssk.) Asch., Lepidium squamatum Forssk.)
- Lepidium crenatum (Greene) Rydb. (Syn.: Lepidium montanum var. spathulatum (B.L.Rob.) C.L.Hitchc., Lepidium scopulorum var. spathulatum B.L.Rob., Thelypodium crenatum Greene)
- Lepidium culminicola Mouterde
- Lepidium cuneiforme C.Y.Wu
- Lepidium davisii Rollins
- Dichtblütige Kresse (Lepidium densiflorum Schrad.): Aus Nordamerika nach Mitteleuropa eingeschleppt.
- Lepidium dictyotum A. Gray
- Zweiknotiger Krähenfuß (Lepidium didymum L., Syn.: Coronopus didymus (L.) Sm.)
- Pfeilkresse (Lepidium draba L., Syn.: Cardaria draba (L.) Desv., Cardaria draba subsp. draba, Lepidium draba subsp. draba)
- Lepidium eastwoodiae Wooton
- Lepidium englerianum (Muschler) Al-Shehbaz
- Lepidium ferganense Korshinsky
- Lepidium flavum Torr.
- Lepidium fremontii S.Watson
- Lepidium glastifolium Desf.
- Grasblättrige Kresse (Lepidium graminifolium L., Syn: Lepidium iberis L.)
- Verschiedenblättrige Kresse (Lepidium heterophyllum Benth.)
- Lepidium hirtum (L.) Sm.
- subsp. anticarium (Valdés-Bermejo & G. López) Greuter & Burdet
- subsp. atlanticum (Ball) Maire
- subsp. hirtum
- subsp. nebrodense (Rafin.) Thell.
- subsp. rifanum Emberger & Maire
- Lepidium huberi S.L.Welsh & Goodrich
- Lepidium integrifolium Nuttall
- Lepidium jaredii Brandegee
- Lepidium lacerum C.A.Meyer
- Lepidium lasiocarpum Nutt.
- Pfefferkraut, auch Breitblättrige Kresse genannt (Lepidium latifolium L.)
- Lepidium latipes Hooker
- Lepidium lepidioides (Coss. & Durieu) Al-Shehbaz
- Lepidium lyratum L.
- Maca oder Peruanischer Ginseng (Lepidium meyenii Walp., Syn.: Lepidium peruvianum G.Chacón de Popovici)
- Lepidium montanum Nutt.
- Lepidium nanum S.Watson
- Lepidium navasii (Pau) Al-Shehbaz
- Verkannte Kresse (Lepidium neglectum Thell.): Aus Nordamerika nach Mitteleuropa eingeschleppt.
- Lepidium niloticum Sieb. ex Steud.
- Lepidium nitidum Nutt.
- Lepidium o-waihiense Cham. & Schltdl.
- Lepidium oblongum Small
- Lepidium ostleri S.L.Welsh & Goodrich
- Lepidium oxycarpum Torrey & A.Gray
- Lepidium papilliferum (L.F.Henderson) A.Nelson & J.F.Macbride
- Lepidium paysonii Rollins
- Durchwachsenblättrige Kresse (Lepidium perfoliatum L.)
- Lepidium persicum Boiss.
- Lepidium pinnatifidum Ledeb.
- Lepidium ramosissimum A.Nelson
- Lepidium rigidum Pomel
- Stink-Kresse oder Schutt-Kresse (Lepidium ruderale L.)
- Gartenkresse (Lepidium sativum L.)
- subsp. sativum
- subsp. spinescens (DC.) Thell.
- Lepidium schinzii Thell.
- Lepidium sordidum A.Gray
- Lepidium spinosum Ard.
- Lepidium strictum (S.Watson) Rattan ex B. L. Robinson
- Lepidium subulatum L.
- Lepidium thurberi Wooton
- Lepidium tiehmii (Rollins) Al-Shehbaz
- Lepidium vesicarium L.
- Lepidium villarsii Gren. & Godr.
- subsp. reverchonii (Debeaux) Breistr.
- subsp. villarsii
- Lepidium violaceum (Munby) Al-Shehbaz
- Virginische Kresse (Lepidium virginicum L.): Aus Nordamerika nach Mitteleuropa eingeschleppt.
Nutzung
Von vielen Arten werden die Blätter roh als Salat, manchmal auch gegart gegessen oder als Gewürz verwendet. Von der Feld-Kresse (Lepidium campestre) und der Virginischen Kresse (Lepidium virginicum) werden die Samen als Pfefferersatz verwendet. Aus den Samen der Dichtblütigen Kresse (Lepidium densiflorum) kann man eine Art Senf herstellen. Die Samen von Lepidium fremontii, Lepidium intermedium, Lepidium latifolium und Lepidium nitidum kann man als Gewürz verwenden. Die Wurzeln von Lepidium meyenii besitzen gegart einen süßen, guten Geschmack. Aus den Samen der Gartenkresse (Lepidium sativum) kann man Speiseöl herstellen und die ausgekeimten Samen als Sprossen verwenden. Die medizinischen Wirkungen von vielen Arten wurden untersucht. [4]
Quellen
- Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz & Vladimir Dorofeev: Brassicaceae in der Flora of China, Volume 8, 2001, S. 28: Lepidium - Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Ihsan A. Al-Shehbaz, John F. Gaskin: Brassicaceae in der Flora of North America, Volume 7, 2010, S. 570: Lepidium - Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- Beschreibung in der Western Australian Flora. (engl.)
- I. A. Al-Shehbaz, K. Mummenhoff & O. Appel: Cardaria, Coronopus, and Stroganowia are united with Lepidium (Brassicaceae), In: Novon, 12, 2002, S. 5-11.
Einzelnachweise
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum, 2, 1753, S. 643-645 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ N.L. Britton und A. Brown: Ill. Fl. N. U.S., 2. Auflage, 2, 1913: S. 164.
- ↑ Eintrag bei GRIN.
- ↑ Eintrag bei Plants for a Future. (engl.)