Gelbgrüner Frauenmantel
Gelbgrüner Frauenmantel | ||||||||||||
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Gelbgrüner Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) (Herbarbeleg) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Alchemilla xanthochlora | ||||||||||||
Rothm. |
Der Gelbgrüne Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) ist eine zu den Rosengewächsen (Rosaceae) zählende Art. Sie gehört zur Alchemilla-vulgaris-Gruppe, die sich durch abstehende, unterschiedlich verteilte Behaarung auszeichnet. Nie sind einzelne Blattstiele oder der Stängel völlig kahl. Die Kelch- und die Außenkelchblätter sind ungleich und kürzer als der Kelchbecher.
Erscheinungsbild
Der Gelbgrüne Frauenmantel ist eine stattliche, bis zu 70 cm hoch wachsende Art. Die Grundblätter sind groß, rundlich bis nierenförmig und etwa 7 bis 15 cm breit. Sie besitzen eine enge bis weite Basalbucht und sind meist auf 1/3 bis 2/5 in 9 bis 11 parabolische bis halbkreisförmige Lappen geteilt. Die Lappenhälften weisen 7 bis 12 dreieckige, ziemlich breite Zähne auf. Die Oberseiten der Blätter sind kahl, höchstens in den Falten etwas behaart. Die Blattunterseite ist insbesondere auf den Adern ziemlich dicht behaart.
Die Blattstiele sind ganz und der Blütenstängel etwa bis dreiviertel seiner Länge abstehend behaart.
Die Blüten sind gelbgrün und relativ klein. Der Blütenbecher ist mehr oder weniger kegelförmig gestaltet und kahl. Die 1,3 bis 1,5 mm langen, breit-eiförmigen Kelchblätter sind kahl.
Der Gelbgrüne Frauenmantel blüht vorwiegend in den Monaten Mai bis September.
Verbreitung und Standortansprüche
Die Art ist in Europa weit verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht von Südschweden im Norden über Mitteleuropa bis nach Griechenland. Östlich dringt sie bis Polen vor.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz gehört der Gelbgrüne Frauenmantel zu den häufigsten Arten. Lediglich in Norddeutschland fehlt er streckenweise.
Alchemilla xanthochlora wächst vor allem in Wiesen, an Gräben, an Bachufern und an Waldwegen. Die Art bevorzugt nährstoffreiche, feuchte und basenreiche Standorte.
Verwechslungsmöglichkeiten
Durch die kahle Oberseite der Laubblätter ist die Art meist gut von anderen Alchemilla-Arten zu unterscheiden. Am ehesten könnten Verwechslungsmöglichkeiten mit dem Spitzlappigen Frauenmantel (A. vulgaris) auftreten. Bei diesem ist die Blattoberseite jedoch fast immer noch etwas behaart. Die Stängelblätter sind auch im Verhältnis kleiner und auch im mittleren Stängelbereich oft noch deutlich länger gestielt als bei A. xanthochlora. In der Regel sind die Blattlappen bei A. xanthochlora etwa so lang wie breit, während sie bei A. vulgaris deutlich länger als breit sind.
Pharmakologische Anwendungen
Das Frauenmantelkraut (Alchemillae herba) wird als Teedroge eingesetzt. Es handelt sich dabei um die getrockneten oberirdischen Teile der Pflanze.
Wirkstoffe sind: Gerbstoffe (6-8 %), darunter überwiegend Ellagitannine wie Agrimoniin, Pedunculagin und Laevigatin, daneben auch Gallotanine; Flavonoide.
Die Pflanze ist in der Volksmedizin als Mittel bei „Frauenleiden“ bekannt. Sie wird innerlich und äußerlich eingesetzt bei schmerzhafter Periodenblutung sowie Ausfluss und Beschwerden in den Wechseljahren.
Die bisher gefundenen Inhaltsstoffe können aber keine Erklärung für die oben genannten Indikationen geben. Deshalb vermutet man, dass diese aus der Signaturenlehre abgeleitet wurden.
Leichte krampflösende und adstringierende Wirkungen konnten jedoch festgestellt werden und sind wohl auf den hohen Gerbstoffgehalt zurückzuführen.
Damit ist die Anwendung bei Darmkatarrhen, als entzündungswidriges Gurgelwasser sowie als Wundheilmittel begründbar.
Homöopathische Zubereitungen gibt man bei chronischem Durchfall infolge von Lebererkrankungen und bei Weißfluss.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3314-8
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen, Franckh-Kosmos Verlagsgesellschaft, 2004, ISBN 3-440-09387-5
Weblinks
- Gelbgrüner Frauenmantel. FloraWeb.de