Gelächter
Gelächter ist eine Art lauten Lachens, meist mehrerer Personen. Sehr oft spricht man von Gelächter als Außenstehender. Gelächter kann ansteckend auf andere anwesende Personen wirken. Leises Lachen ist kein Gelächter. Der Oberbegriff von Gelächter ist Lachen.
Arten von Gelächter
In der Literatur wird zwischen verschiedenen Arten von Gelächter unterschieden[1]:
- Böses Gelächter wird unterteilt in dämonisches, gellendes [2], anarchisches, hämisches, höhnisches und spottendes Gelächter.
- Das Koboldlachen wird erst als helles und lautes Gelächter, später als Hohngelächter und noch später teilweise als Wiehern interpretiert, was wiederum in christlichen Gebieten dann als teuflisches Gelächter bezeichnet wird [3].
- Im Nationalsozialismus wurde den Juden "diabolisches, spöttendes Gelächter" nachgesagt, um sie so als Teufel darzustellen [4]
- Brüllendes Gelächter als Synonym für lautes Gelächter. Es reicht vom herzlichen Gelächter bis zum grölenden Gelächter.
- Hölzernes Gelächter ist ein alter Name des Xylophons [5]
- Sardonisches Gelächter
- Zuweilen ist auch die Rede von einem „Gelächter des Universums“, dies findet sich auch bei Jean Paul Sartre und den Existenzialisten. Friedrich Nietzsche schreibt:
„Ich lache eures freien Willens und auch eures unfreien: Wahn ist mir das, was ihr Willen heißt, es gibt keinen Willen.“
Ursachen und Wirkung von Gelächter
Gelächter entsteht häufig in einer Menschenmenge als Reaktion auf einen Witz, auf einen Spaß oder als sarkastisches Gelächter auf eine Provokation. Gelächter wird erleichtert durch Alkohol. In alkoholisierter Stimmung entsteht oft lautstarkes Gelächter. Gemeinsames Gelächter dient der Gruppenidentifikation. Wer am Gelächter nicht teilnimmt, ist ein Außenseiter. Das Wort „Gelächter“ ist oft verbunden mit negativen Emotionen. Im Gegensatz zu Lachen zeugt Gelächter oft von Überheblichkeit. Durch Gelächter gibt man etwas der Lächerlichkeit preis.
Siehe auch
- Homerisches Gelächter
- Albernheit
Literatur
- Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra, Die Reden Zarathustras, Von alten und jungen Weiblein.
- Werner Röcke, Hans Rudolf Velten: Lachgemeinschaften. Kulturelle Inszenierungen und soziale Wirkungen von Gelächter im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-11-018236-X.
- Karl J. Keppler: Das Lachen der Frauen. Das Dämonische im Weiblichen. Goethe - Wagner - Thomas Mann. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3092-3.
Weblinks
- Gelächter bei Adelung von 1796
- Wiktionary: Gelächter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
- ↑ http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Gel%C3%A4chter?hl=gelachter
- ↑ Peter Garloff: Philologie der Geschichte (Seite 163), Verlag Königshausen & Neumann, 2003, ISBN 3826025067 und ISBN 9783826025068
- ↑ Friedrich Leberecht Wilhelm Schwartz: Der Ursprung der Mythologie: Dargelegt an griechischer und deutscher Sage (Seite 110), W. Hertz, 1860 (Das Original befindet sich in der University of California)
- ↑ Christina von Braun, Eva-Maria Ziege: Das "bewegliche" Vorurteil: Aspekte des internationalen Antisemitismus (Seite 106), Verlag Königshausen & Neumann, 2004, ISBN 3826028201 und ISBN 9783826028205
- ↑ Curt Sachs: Real-Lexikon der Musikinstrumente zugleich ein Polyglossar für das gesamte Instrumentengebiet (Seite 188), Georg Olms Verlag, 1979, ISBN 3487002051 und ISBN 9783487002057