Geschwänzte Brennnessel
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Geschwänzte Brennnessel | ||||||||||||
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Geschwänzte Brennnessel (Urtica membranacea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Urtica membranacea | ||||||||||||
Poir. |
Die Geschwänzte Brennnessel (Urtica membranacea), auch Häutige Brennnessel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Brennnesseln (Urtica). Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
Beschreibung
Die Geschwänzte Brennnessel ist eine einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 80 Zentimetern[1] erreicht. Der aufrechte, einfache oder kurz verzweigte[2] Stängel ist spärlich[2] mit Brennhaaren besetzt. Die gegenständigen Laubblätter sind eiförmig, spitz, mit leicht herzförmigem Grund[1] und grob gesägtem Rand. Sie werden 2 bis 6 (bis 10) Zentimeter lang[1] und bis 5 Zentimeter breit. Auf der Blattspreite und an den Blattstielen treten kugelige Perldrüsen auf.[3] Die Nebenblätter je zweier gegenüberstehender Blätter sind paarweise verwachsen, so dass es pro Knoten scheinbar nur zwei lanzettliche Nebenblätter gibt. Die Zystolithen[4] sind verlängert.
Die Geschwänzte Brennnessel ist einhäusig mit männlichen und weiblichen Blüten in getrennten Teilblütenständen an derselben Pflanze,[1] seltener auch zweihäusig.[4] Die Teilblütenstände stehen jeweils paarweise in den Blattachseln.[5] Im oberen Teil der Pflanze befinden sich die dünnen, nicht verzweigten,[1] schwanzartig abstehenden ährenartigen[4] Blütenstände mit den violett überlaufenen[6] männlichen Blüten, deren Blütenstiele sehr kurz sind und die sich alle auf der Oberseite der deutlich geflügelten Hauptachse befinden. Sie sind mit einer Länge von 3 bis 9 cm[4] so lang wie die Tragblätter oder überragen diese. Die traubigen Teilblütenstände mit den weiblichen Blüten befinden sich im unteren Teil der Pflanze. Sie sind mit einer Länge von 1 bis 4 cm[4] kürzer als die Tragblätter und besitzen eine weniger stark geflügelte Hauptachse.
Die glänzenden Achänenfrüchte messen 1,25–1,5 × 0,7–0,9 mm bei eiförmig-zusammengedrückter Form.[4]
Die Geschwänzte Brennnessel blüht von Februar bis September.[4]
Die Chromosomenzahl betragt 2n = 22, 24 oder 26.[4]
Vorkommen
Die Geschwänzte Brennnessel ist im ganzen Mittelmeergebiet (Portugal bis Israel verbreitet, hat aber im östlichen Mittelmeergebiet größere Verbreitungslücken[5] und fehlt[7] in Albanien, Syrien, Jordanien und Ägypten.[1][8] Sie kommt außerdem mit unterschiedlich bewertetem Status[7] auf jeweils allen Hauptinseln[9] der Kanaren (außer Lanzarote), Madeira und der Azoren vor. Von der portugiesischen und spanischen Atlantikküste reicht die Verbreitung nordwärts bis zur Bretagne.[10] Mehr oder weniger stabile neophytische Vorkommen existieren in Belgien[11] und auf den Britischen Inseln (dort insbesondere in London).[12]
Sie wächst an stickstoffreichen Stellen in Gärten, an Wegrändern und an Ruderalstellen.
Taxonomie
Urtica membranacea wurde 1789 von Jean Louis Marie Poiret erstveröffentlicht.[13] Synonyme sind Urtica dubia Forssk. nom. inval.[14] und Urtica caudata Vahl non Burm.f.
Verwendung
In Sizilien wird die Geschwänzte Brennnessel als Blattgemüse verwendet. Die Blätter werden gekocht in Form von Brennnessel-Spinat gegessen oder es kann auch eine Suppe (oft in Kombination mit anderen Wildkräutern) hergestellt werden. [15]
Die Samen der Geschwänzten Brennnessel können auch medizinisch angewandt werden. So wird ihr, obwohl sie aus Ägypten nicht nachgewiesen ist,[8][7] von dort in verschiedenen Publikationen eine Verwendung als Aphrodisiakum[16] sowie bei Brusterkrankungen oder auch bei ausbleibender bzw. zu schwacher Menstruation nachgesagt.[17][18]
In Griechenland wurde sie im 19. Jahrhundert sowohl gegessen als auch in der Medizin bei Brustleiden eingesetzt.[19]
Literatur
- Hanno Schäfer: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). Markgraf, Weikersheim 2002, ISBN 3-8236-1368-5, S. 50.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5
- ↑ 2,0 2,1 Hugh Algernon Weddell: Monographie de la famille des Urticées. In: Archives du Muséum d'Histoire Naturelle, Paris. Band 9, Nr. 1–2, 1856, S. 1–592 (hier: S. 93), Digitalisat
- ↑ Gabriella Corsi, Francesca Maffei: Urtica membranacea pearl glands. I. Morpho-ontogenetic and histochemical aspects. In: Phyton (Horn). Band 32, 1992, S. 235–245, PDF-Datei.)
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 Jorge Paiva: Urtica. In: Santiago Castroviejo, Carlos Aedo, Santos Cirujano, Manuel Laínz, Pedro Montserrat, Ramón Morales, Félix Muñoz Garmendia, Carmen Navarro, Jorge Paiva, Carlos Soriano (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares, Vol. III. Plumbaginaceae (partim) – Capparaceae. Real Jardín Botánico, CSIC, Madrid 1993, ISBN 84-00-07375-4, S. 263, 267 (PDF-Datei).
- ↑ 5,0 5,1 Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 7 (Orobanchaceae to Rubiaceae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1982, ISBN 0-85224-396-0, S. 634.
- ↑ René Maire (Begr.), Pierre Quézel (Hrsg.): Flore de l'Afrique du Nord. Volume VII: Dicotyledonae: Clé générale, Archichlamydeae: Casuarinales - Polygonales. Lechevalier, Paris 1961, S. 153 (PDF-Datei, 16,7 MB).
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Pertti Uotila: Urticaceae. Urtica membranacea In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- ↑ 8,0 8,1 Alain Dobignard: Base de Données de la Flore d'Afrique du Nord (BDFAN). Tela Botanica (Zugriff am 15. August 2010).
- ↑ Alfred Hansen, Per Sunding: Flora of Macaronesia. Checklist of vascular plants. In: Sommerfeltia. 4. Auflage. Band 17, 1993, S. 192–193.
- ↑ Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 3. Salicaceae to Balanophoraceae. Akateeminen Kirjakauppa, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1976, ISBN 951-9108-02-5, S. 92.
- ↑ Antoon de Rycke, Wouter van Landuyt, Ivan Hoste: Mediterrane brandnetels in Gent: Urtica pilulifera en Urtica membranacea. In: Dumortiera. Band 100, 2012, S. 29–32, PDF-Datei.
- ↑ Clive A. Stace: New Flora of the British Isles. 3. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge/New York 2010, ISBN 978-0-521-70772-5, S. 285.
- ↑ In: Jean-Baptiste de Lamarck: Encyclopédie méthodique: Botanique. Band 4, 1798, S. 638, Digitalisat .
- ↑ J. McNeill, F. R. Barrie, H. M. Burdet, V. Demoulin, D. L. Hawksworth, K. Marhold, D. H. Nicolson, J. Prado, A. J. Silverside, J. E. Skog, J. Wiersema, N. J. Turland (Hrsg.): International Code of Botanical Nomenclature (Vienna Code) adopted by the Seventeenth International Botanical Congress Vienna, Austria, July 2005. In: Regnum Vegetabile. Band 146, 2006, Art. 23.6b, Beispiel 10 online.
- ↑ Francesca Lentini, Francesca Venza: Wild food plants of popular use in Sicily. In: Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine. Band 3, 2007, S. 15, DOI:10.1186/1746-4269-3-15 (englisch).
- ↑ Urtica. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 16, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 18.
- ↑ Heidelore Kluge: Brennessel: Heilpflanze und mehr. Haug, Heidelberg 1999, ISBN 3-7760-1751-1, S. 24.
- ↑ Ferdinand Ludwig Strumpf: Systematisches Handbuch der Arzneimittellehre. Band 2, Th. Chr. F. Enslin, Berlin 1855, S. 431 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Theodor von Heldreich: Die Nutzpflanzen Griechenlands. Athen 1862, S. 80 (Vorschau in der Google-Buchsuche).