Gewölle


Eulengewölle (Balken = 1 cm)
Speiballen der Waldohreule (Asio otus) und ihre Bestandteile
Älteres Gewölle eines Uhus, Länge 11,7 cm ohne Federüberstand.

Als Gewölle oder Speiballen werden die vor allem von Eulenvögeln und Greifvögeln, aber auch von vielen anderen Vogelarten ausgewürgten unverdaulichen Nahrungsreste (Knochen, Federn) bezeichnet.

Im Gewölle enthalten sind je nach Vogelart Fischgräten, Skelettteile, Teile von Schneckenhäusern, Muscheln und Krebspanzer als auch Chitinteile von Insekten. Bei Greifvögeln und Eulen sind diese meist in Säugetierhaare oder Federn eingehüllt.

Den Zoologen gibt die Untersuchung der Bestandteile der Gewölle wichtige Hinweise auf die Beutetiere, die von den jeweiligen Vögeln gefressen wurden. Untersuchungen der Gewölle geben Aufschluss über die Fauna im Jagdgebiet der Tiere.

Gewölle produzierende Vögel

Folgende Vogelgruppen bzw. Arten produzieren Gewölle (Auswahl): Eulenvögel, Wendehals, Kormorane, Greifvögel, Reiher, Möwen, Seglervögel, Eisvögel, Würger, Kuckuck, einige Drosseln, Raben und Krähen, Watvögel, Wachtelkönig, Bienenfresser, Kagu und Störche.

Literatur

  • März, R. (1987): Gewöll- und Rupfungskunde, Berlin (Akademie-Verlag). 398 S. (Bestimmung von Knochen und Federn)
  • Meyer, W., G. Hülmann & H. Seger (2002): REM-Atlas zur Haarkutikulastruktur mitteleuropäischer Säugetiere, Hannover (M. & H. Schaper). 248 S. (Bestimmung von Haaren)
  • Teerink, B. J. (1991): Atlas and identification key: Hair of westeuropean mammals, Cambridge, New York, Port Chester, Melbourne, Sydney (Cambridge University Press). 224 S. (Bestimmung von Haaren)
  • Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung; B. Wandke, O. Müller: Wirbeltiere in Gewöllen der Schleiereule, Bestimmungsschlüssel zur Gewölleuntersuchung, 2002 ISBN 3-923376-23-5 [1]

Weblinks

Commons: Gewölle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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