Gießkannenschwamm
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Gießkannenschwamm | ||||||||||||
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Gießkannenschwamm | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euplectella aspergillum | ||||||||||||
Owen, 1841 |
Der Gießkannenschwamm (Euplectella aspergillum) ist eine Art aus der Klasse der Glasschwämme. Im englischen heißt der Schwamm auch „Venus' flower basket“ (Blütenkorb der Venus), da er einigen Krabben während der Paarung als Unterschlupf dient.
Beschreibung
Euplectella aspergillum besteht aus drei Schichten von sechsstrahligen Skelettnadeln und Fasern aus Silikaten, die zu einer Gitterstruktur verschmelzen. Die Strukturen bestehen dabei aus einem Material, das der kommerziellen Glasfaser ähnlich ist. Die einzelnen Fasern des Schwamms werden 5 bis 20 cm lang und sind etwa so dünn wie menschliches Haar. Der Korb des Schwamms ist radialsymmetrisch und zwischen 7,5 cm und 1,3 m hoch, in der Mehrheit zwischen 10 und 30 cm. Zwischen den Skelettnadeln liegt ein Gewebe aus weichen Zellen, die mit Flagellen versehen sind und Wasser durch den Schwamm strömen lassen. Der Schwamm ist oben geöffnet, innen hohl und bildet eine unregelmäßige Kaverne.
Vermehrung
Gießkannenschwämme sind Hermaphroditen, das heißt sie bilden sowohl männliche als auch weibliche Gameten aus. Es existiert eine Form der geschlechtlichen Vermehrung in der sich die Gameten befruchten, es wird aber weithin angenommen, dass der Schwamm wie die meisten Schwämme auch eine Form der ungeschlechtlichen Vermehrung kennt.
Verhalten und Stoffwechsel
Der Gießkannenschwamm ist unbeweglich mit dem Seeboden verwachsen (sessil) und zeigt aus diesem Grund keine wirklichen Verhaltensmuster. Der Schwamm ernährt sich von mikroskopischen Organismen und organischem Grus, den er aus dem ihn durchströmenden Wasser filtert.
Der Schwamm lebt in Symbiose mit einer biolumineszenten Tiefseekrabbenart, die in ihm lebt. Das Glasgeflecht des Schwamms wird so beleuchtet und Nahrung für die Krabbe wird angelockt. Die Krabbe hingegen reinigt den Schwamm.[1] Andere Quellen berichten von biolumineszenten Bakterien, die für das Licht verantwortlich sind.[2]
Lebensraum
Der Gießkannenschwamm findet sich im westlichen Pazifik, vor allem um die Philippinen. Andere Euplectella-Arten finden sich jedoch in allen Ozeanen. Er findet sich in steinigen Regionen auf dem Meeresboden in Tiefen zwischen 100 m und 1000 m, häufig tiefer als 500 m.
Kultivierung
Der Gießkannenschwamm ist der einzige Glasschwamm, der in Hobbyaquarien Einzug gehalten hat. Können alle anderen Glasschwämme nur in großen Tiefen mit einem hohen Druck überleben, überlebt der Gießkannenschwamm auch in geringen Tiefen.
Forscher vermuten in den Fasern des Schwamms Vorbilder für neue optische Leiter, da ihre Lichtleitfähigkeit denen gewöhnlicher Glasfasern überlegen ist. Auch die stabile Gitterstruktur, die den Schwamm fast unzerbrechlich macht, könnte als Vorbild für menschliche Architektur dienen.
In der japanischen Kultur ist es Brauch, ein Skelett des Gießkannenschwamms als Hochzeitsgeschenk zu verwenden, da es trotz seines filigranen Aussehens fast unzerbrechlich ist und auf eine lebenslange Bindung des Paares hinweisen soll.
Quellen
Literatur
- Joanna Aizenberg, James C. Weaver, Monica S. Thanawala, Vikram C. Sundar, Daniel E. Morse, Peter Fratzl: Skeleton of Euplectella sp.: Structural Hierarchy from the Nanoscale to the Macroscale. In: Science. Band 309, Nr. 5732, Juli 2005, S. 275–278.
Weblinks
- Beau McKenzie Soares: Euplectella aspergillum. In: Animal Diversity Web. Jerry Kirkhart, 2001, abgerufen am 16. September 2011 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- Peter Fratzl, Katja Schulze: Biologischer Glaskäfig aus der Tiefsee. Max-Planck-Gesellschaft, 7. Juli 2005, abgerufen am 16. September 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Andrew D. Yablon, Joanna Aizenberg: Natural optical fibers. In: AccessScience. 2005, abgerufen am 16. September 2011 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ Unbreakable Glass - Inside Science. In: Inside Science. September 2005, abgerufen am 16. September 2011 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).