Glaspilz


Objektiv mit „Fungus“ an der Rücklinse

Als Glaspilz oder „Fungus“ bezeichnet man den Befall optischer Geräte wie Objektive mit Pilzfäden (Mycel). Durch Auskeimen von Pilzsporen und erneute Sporenbildung kann sich der Befall auch über das jeweilige Pilzgeflecht hinaus ausbreiten. Die Glasflächen der Geräte werden durch die Stoffwechselprodukte des Pilzes oft irreversibel geschädigt. Der Pilzbelag ist als Trübung der Optik sichtbar. Glaspilz kann von kleinen, kaum sichtbaren Punkten über ein sich unregelmäßig ausbreitendes Geflecht (siehe Abbildung) bis zur vollständigen „Erblindung“ der Optik reichen.

Die Pilze, die optische Oberflächen befallen, gehören zu den Gruppen der Eipilze (Peronosporomycetes) und Schlauchpilze (Ascomycota, insbesondere imperfekte Vertreter). Bei „dem Glaspilz“ handelt es sich also nicht um eine eigene Pilzart.

Glaspilze ernähren sich von Materialien, die bei der Herstellung der Optik verwendet wurden und/oder dieser anhaften (Leder, Farbe, Holz, Kitt, Klebstoffe, Fasern). Der Glaspilz ernährt sich nicht vom Glas selbst.

Vermeidung

Durch eine sachgerechte Lagerung der optischen Geräte kann ein Pilzbefall weitgehend vermieden werden:

  • Die relative Luftfeuchtigkeit sollte unter 60 Prozent betragen (Silicagel),
  • die Oberfläche der Optik sollte von Staub und Fasern befreit werden, um dem Pilz keinen Nährboden zu bieten,
  • es sollte für Licht und ausreichende Belüftung gesorgt werden.

Quellen

  • J. S. Turner, E. I. McLennan, J. S. Rogers, E. Matthaei: Tropic-Proofing of Optical Instruments by a Fungicide. In: Nature 158, 1946, S. 469–473. (online)

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