Grüne Huschspinne



Grüne Huschspinne

Grüne Huschspinne (Micrommata virescens), Weibchen

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Familie: Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae)
Gattung: Huschspinnen (Micrommata)
Art: Grüne Huschspinne
Wissenschaftlicher Name
Micrommata virescens
(Clerck, 1757)

Die Grüne Huschspinne (Micrommata virescens) ist eine Echte Webspinne aus der Familie der Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae).

Merkmale

Männliches Exemplar – deutlich zu erkennen am rot-gelb gestreiften Hinterleib

Männliche Exemplare erreichen eine Länge von 8 bis 10 Millimeter, Weibchen werden zwischen 12 und 15 Millimeter groß. Der Vorderkörper und die Beine beider Geschlechter sind auffallend grasgrün, ebenso der Hinterkörper des Weibchens. Beim Männchen befindet sich am Hinterkörper ein roter Längsstreifen, der von zwei gelben Streifen umgeben ist. Weiter seitlich folgen wieder zwei rote Streifen.

Die Jungtiere sind zunächst auch grün, bekommen aber vor der Überwinterung eine gelbbraune, leicht grünliche, Grundfärbung mit rötlichen Punkten, die sich stellenweise zu Streifenzeichnungen zusammenfinden.

Grüne Huschspinnen werden etwa 18 Monate alt.

Unterarten

  • Micrommata virescens ornata (Walckenaer, 1802)

Verbreitung und Lebensraum

Micrommata virescens ist in Mitteleuropa weit verbreitet und vor allem in den südlichen Bereichen nicht selten. Sie lebt hauptsächlich an warmen Stellen, wie zum Beispiel in lichten Laubwäldern, am Waldrand oder auf buschbewachsenen Trockenrasen.

Lebensweise und Fortpflanzung

Die Grüne Huschspinne ist ein tagaktiver flinker Jäger, der in der Kraut- und Strauchschicht der Vegetation unterschiedlicher Lebensräume lebt.[1] Das wärmeliebende Tier jagt ohne Netz.

Reife Tiere sind hauptsächlich im Mai und Juni anzufinden, Weibchen vereinzelt noch im August. Die Paarung ist ähnlich wie bei den Wolfsspinnen. Das Männchen besteigt das Weibchen von vorne, beugt sich dann zur Seite herunter und führt einen Taster ein. Obwohl nur ein einmaliger Tasterwechsel erfolgt, kann dieser Prozess mehrere Stunden andauern. Anschließend baut das Weibchen eine Eikammer aus zusammengesponnenen Blättern, der meist dicht über dem Erdboden befestigt und bis zum Schlupf bewacht wird. Die Eier sind ebenfalls grün.

Sonstiges

Die Grüne Huschspinne wurde 2004 zur Spinne des Jahres gewählt.

Galerie

Literatur

  • Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas, 1997, ISBN 3-440-07025-5

Weblinks

Commons: Grüne Huschspinne – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hänggi, Ambros; Stöckli, Edi; Nentwig, Wolfgang, 1995. Lebensräume Mitteleuropäischer Spinnen. Miscellanea Faunistica Helvetiae – Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel. ISBN 2-88414-008-5