Große Zitterspinne
Große Zitterspinne | ||||||||||||
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Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pholcus phalangioides | ||||||||||||
(Fuesslin, 1775) |
Die Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides) ist eine von 1084 Arten[1] aus der Familie der Zitterspinnen (Pholcidae). Der Name Zitterspinne leitet sich vom speziellen Verhalten dieser Spinnen ab. Fühlen sie sich bedroht, beginnen sie in ihrem Netz zu zittern. Dadurch verschwimmt ihr Körper vor dem Hintergrund und sie werden fast unsichtbar (vor den hellen, ungemusterten Wänden in Häusern funktioniert das weniger gut). Dieses Verhalten nimmt mit zunehmendem Alter der Tiere und durch Kontakt mit Menschen ab.
Die Große Zitterspinne ist weltweit verbreitet und hat sich aus den Subtropen ausgebreitet. Lediglich in kühlen und kalten Klimaten fehlt sie. Als ausgesprochene Höhlenart ist sie heute in fast jedem Gebäude, besonders in Kellern, zu finden.
Von der Arachnologischen Gesellschaft wurde die Große Zitterspinne zur Spinne des Jahres 2003 gewählt.
Erscheinungsbild
Die Große Zitterspinne wird oft in Kellern und ruhigen Korridoren angetroffen, wo sie mit dem Bauch nach oben in ihrem Netz auf Beute lauert. Ihr grau-braun gemusterter Körper ist stabförmig, Männchen werden um die sechs, Weibchen selten bis zu zehn Millimeter lang. Wegen ihrer bis zu fünf Zentimeter langen Beine wird sie, wie auch andere Zitterspinnen, oft mit Weberknechten (Opiliones) verwechselt. Eine nahe Verwandte der Großen Zitterspinne, die Kleine Zitterspinne, trägt daher bezeichnenderweise den Namen Pholcus opilionoides (weberknechtähnlich). Im Gegensatz zum ungegliederten Körper der Weberknechte ist der Körper der Zitterspinnen, wie bei allen Webspinnen, in Kopf und Hinterleib (Abdomen) untergliedert. Bei den Männchen sind die Taster durch die Geschlechtsorgane keulenförmig verdickt, während die Weibchen dünne Taster besitzen.
Ernährung
Die Große Zitterspinne ernährt sich hauptsächlich von kleineren Tieren wie Fliegen, Mücken oder Kellerasseln, in seltenen Fällen auch von Artgenossen. Sie kann aber durch ihre spezielle Fangtechnik selbst die größeren Winkelspinnen („Hausspinnen“) überwältigen. Das Netz der ecribellaten Spinne ist ein unregelmäßiges und lockeres Gewebe und besitzt nicht-klebrige Fäden, die extrem elastisch und dauerhaft wirksam sind. Hat die Spinne durch die Erschütterungen im Netz Beute wahrgenommen, läuft sie darauf zu und webt sie mit weiteren Fesselfäden ein.
Fortpflanzung
Die Große Zitterspinne kann bis zu drei Jahre alt werden. Das Weibchen produziert etwa 20 Eier, die in einen dünnen Kokon eingesponnen und vom Muttertier so lange mit herumgetragen werden, bis die Jungen schlüpfen. Es wird demnach in gewissem Umfang Brutfürsorge betrieben. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen noch kurze Zeit im Kokon, bevor sie die Mutter verlassen und auf sich alleine gestellt sind.
Verbreitungsgebiet
Die Große Zitterspinne ist in allen gemäßigten Klimazonen der Erde vertreten. In der Wüste und jenseits des Polarkreises kommt sie nicht vor, ebenso nicht in den tropischen Regionen Afrikas. Vertreten ist sie allerdings im Regenwald von Südamerika.
Einzelnachweise
- ↑ Norman I. Platnick: The World Spider Catalog, Version 11.0. In: American Museum of Natural History. 11. Juni 2010, abgerufen am 17. Juli 2010.
Literatur
- Gabriele Uhl, Reproduktionsbiologie von Zitterspinnen (Pholcus phalangioides; Pholcidae; Araneae), Diss. Univ. Freiburg, 1994
- Heiko Bellmann: Spinnen. Beobachten – bestimmen. 2. Auflage. Naturbuch, Augsburg 1992, ISBN 3-89440-064-1.
- Dick Jones: Der Kosmos-Spinnenführer. Frankh, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-06141-8.
- Rainer F. Foelix: Biologie der Spinnen. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 1992, ISBN 3-13-575802-8.
- Martin Kreuels: Die Zitterspinne Pholcus phalangioides. In: Pest Control. 39, Nr. 21, 2008.
Weblinks
- Große Zitterspinne auf natur-in-nrw.de