Gründling


Gründling

Gründling

Systematik
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Überfamilie: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie: Gobioninae
Gattung: Gobio
Art: Gründling
Wissenschaftlicher Name
Gobio gobio
(Linnaeus, 1758)

Der Gründling (Gobio gobio) ist ein gesellig lebender Karpfenfisch, der in West- und Nordeuropa verbreitet ist und in schnell fließenden, aber auch stehenden Gewässern mit kiesigem oder sandigem Grund und Pflanzenbewuchs vorkommt. Gründlinge werden etwa 10 cm, selten über 15 cm groß.

Der gewöhnliche Gründling hat einen rundlichen Körper, einen relativ großen Kopf, ein unterständiges Maul und ein Paar tastempfindliche Barteln. Er lebt stets auf dem Grund des Wassers und ernährt sich von Insektenlarven, Weich- und Krebstieren.

Gründlinge laichen nachts im Frühsommer bei einer Wassertemperatur von 12–18 °C. Die klebrigen Eier bleiben an Pflanzen oder Steinen haften, und es dauert bis zu 4 Wochen, bis die Jungen schlüpfen, die sich von Planktonkrebsen ernähren.

Bedeutung für die Fischerei

Der Gründling wird gerne als Köderfisch für Raubfische verwendet. Dabei wurde er schon in manches Gewässer verschleppt, das er von sich aus kaum erreicht hätte (z. B. Lunzer See ca. 1970). Als Speisefisch ist er, etwa paniert und in der Pfanne gebraten, sehr wohlschmeckend. Er wird wegen seiner geringen Größe aber nur selten für Speisezwecke gefangen. Als Fisch für Kaltwasseraquarien ist er durchaus empfehlenswert.

Gefährdungssituation

Der Gründling wird von der Weltnaturschutzunion IUCN in der Roten Liste gefährdeter Arten geführt und derzeit als nicht gefährdet (Least Concern)[1] bezeichnet.

Trivia

In dem Märchen der Gebrüder Grimm „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“ lernt der Protagonist seine Lektion, indem ihm Gründlinge ins Bett gelegt werden, während er schläft.[2]

Weblinks

Commons: Gobio gobio – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gobio gobio in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Freyhof, J. & Kottelat, M., 2008. Abgerufen am 7. März 2010.
  2. Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen (1837). Text auf Wikisource. Abgerufen am 12. Mai 2010.