Guido Richard Wagener


Guido Richard Wagener (* 12. Februar 1822 in Berlin; † 10. Februar 1896 in Marburg an der Lahn) war ein deutscher Anatom und Helminthologe sowie Musiksammler.

Leben

Wagener studierte Medizin in Berlin Er war zunächst Assistent bei Ernst Wilhelm von Brücke und Johannes Peter Müller. 1848 wurde er promoviert. Ab 1857 war er als Assistent am Anatomischen Museum in Berlin tätig. Nach seiner Habilitation war er 1861 als Privatdozent tätig.

Von 1867 bis 1887 war er Professor für Anatomie an der Universität Marburg, später auch Prorektor.

Wirken

Mit seinem Freund und Kollegen Nathanael Lieberkühn (1821–1887) sowie dessen Schülern Hans Strahl (1857–1920) und Emil Gasser (1847–1919) begründete Guido Richard Wagener 1867 die „Marburger Anatomenfamilie“. Die Wissenschaftler wurden mit den Forschungsergebnissen der Embryologie bekannt, insbesondere einer heute noch in Teilen bestehenden histologischen Schnittsammlung menschlicher und tierischer Embryonen an der Marburger Universität.

Die Spezies Bothriocephalus centrolophipompili wurde von ihm 1854 entdeckt und von Monticelli, 1890, benannt mit Echinophallus wageneri, auch: Bothriocephalus wagener.

Musik

Wagener wurde zudem bekannt durch seine umfangreiche Musiksammlung mit circa 9000 Stücken, insbesondere von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Christoph Friedrich Bach und Wilhelm Friedemann Bach sowie Arbeiten von Franz Benda, Johann Gottlieb Graun, Carl Heinrich Graun und Johann Joachim Quantz. Zu der Sammlung, hauptsächlich Kammermusik des 16. bis 18. Jahrhunderts, gehörten zudem über 500 Manuskripte. Die Sammlung wurde 1904 an Alfred Wotquenne, Bibliothekar des Königlichen Konservatoriums in Brüssel, verkauft.

Literatur

  • Gerhard Aumüller, Hans-Peter Krug: Guido Richard Wagener (1822–1896). Anatom und Musiksammler. In: Medizinhistorisches Journal. 29, 1994, S. 171–182
  • Julius Pagel: Wagener, Gustav Richard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 781 f.

Weblinks