Hakel


Südwestliches Randgebiet des Hakels
Reste der Domburg
Der Hakel im Herbst

Der Hakel ist ein, innerhalb des gleichnamigen Landschaftsschutzgebietes gelegenes, Naturschutzgebiet und ausgewiesenes EU-Vogelschutzgebiet (EU-SPA). Das Gebiet liegt im nördlichen Harzvorland, etwa 10 km nordwestlich von Aschersleben, im Bundesland Sachsen-Anhalt.

Das Naturschutzgebiet umfasst zwei Waldgebiete, den Großen und den Kleinen Hakel mit insgesamt nicht ganz 1400 Hektar. Sie verteilen sich auf den Salzlandkreis und den Landkreis Harz. Nächste große Siedlung ist die Ortschaft Hakeborn. Im 34 Hektar großen Totalreservat unterbleiben menschliche Eingriffe vollständig. Auch die umgebenden 3700 Hektar sind von Nutzung und Bewirtschaftung weitgehend ausgeschlossen.

Der Hakel ist ein wenig reliefiertes Waldgebiet, dessen geologischer Aufbau im Wesentlichen aus Gesteinen des Unteren Muschelkalkes besteht. In der Domburg, einst eine germanische Kultstätte und später eine mittelalterliche Burg, erreicht er mit 244 Meter über NN seine größte Höhe. Die Böden bestehen aus geringmächtigen Lössen und verschiedenen Braunerden.

Lichte Eichen-Hainbuchenwälder in die viele Linden eingestreut sind, bilden die Hauptvegetation. Seltene thermophile Arten, wie Elsbeere (Sorbus torminalis) oder Speierling (Sorbus domestica) kommen vor. Stellenweise bilden auf leicht saurem Boden Eichen-Lindenbestände die Hauptvegetation. Nur ganz geringe Flächen sind mit Staudenfluren, Nadelforsten und Grünland bedeckt.

Überregional von Bedeutung ist der Hakel als Brutgebiet von über 70 Vogelarten, unter ihnen mit dem Schreiadler (Aquila pomarina) eine sehr stark bedrohte Art. Der Rotmilan (Milvus milvus) und der Schwarzmilan (Milvus migrans) erreichten in den 70er und 80er Jahren im Hakel sehr hohe Bestandsdichten, doch sind die Bestände in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. An Greifvögeln brüten im Naturschutzgebiet noch Habicht (Accipiter gentilis), Sperber (Accipiter nisus) und Wespenbussard (Pernis apivorus). 1995 und 1996 brütete auch der Zwergadler (Aquila pennata) im Hakel, der sonst in Deutschland als Brutvogel nicht vertreten ist. Daneben kommen noch einige seltenere Arten wie Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Mittelspecht (Dryobates medius), Waldschnepfe (Scolopax rusticola) oder Zwergschnäpper (Ficedula parva) im Naturschutzgebiet vor.

Der Hakel ist auch Lebensraum vieler Säugetiere und verschiedener, zum Teil seltener Insektenarten. Auch für seinen Pilzreichtum ist dieses Waldgebiet bekannt: über 600 verschiedene Ständerpilze wurden im Naturschutzgebiet festgestellt.

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Koordinaten: 51° 53′ 3″ N, 11° 19′ 54″ O