Halbaffen


Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der bei biologie-seite.de dargestellten Systematik.

Als Halbaffen (Prosimiae) werden die zu den Primaten gehörenden Lemuren, Loriartigen und Koboldmakis sowie manchmal auch die Spitzhörnchen zusammengefasst. Traditionell den Affen gegenübergestellt, sind sie jedoch nicht enger miteinander als mit diesen verwandt. So bilden die Koboldmakis zusammen mit den Affen die Verwandtschaftsgruppe der Trockennasenprimaten. Diese und die als Feuchtnasenprimaten zusammengefassten Lemuren und Loriartigen sind wiederum enger miteinander als mit den Spitzhörnchen verwandt.

Koboldmakis haben mit einigen Feuchtnasenprimaten die kleine Körpergröße, ihre Nachtaktivität, die großen Augen, die beweglichen Ohren, die Ernährung von Insekten, den V-förmigen Unterkiefer, die nicht-verknöcherte Unterkiefersymphyse, die zweihörnige Gebärmutter und die als vertical clinging and leaping bezeichnete Fortbewegungsweise gemein. Ebenso wie bei den Feuchtnasenprimaten weisen ihre Füße Putzkrallen auf.[1] Die Spitzhörnchen wurden aufgrund des Knochenrings um die Augen, der elastischen, zum Teil knorpeligen Unterzunge sowie aufgrund von Eigentümlichkeiten im Bau der Fortpflanzungsorgane, der Muskeln und des Schädels den Halbaffen zugeordnet.[2]

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2002, ISBN 3-540-43645-6.
  • Kurt Kolar: Unterordnung Halbaffen. In: Walter Fiedler, Wolfgang Gewalt, Bernhard Grzimek, Dietrich Heinemann, Konrad Herter, Erich Thenius (Hrsg.): Grzimeks Tierleben: Enzyklopädie des Tierreichs. Zehnter Band: Säugetiere 1. Kindler, Zürich 1968, S. 243–296.

Anmerkungen

  1. Geissmann, 2003 (S. 32)
  2. Kolar, 1968 (S. 245)

Weblinks