Hornschuppe
Als Hornschuppe (lat. Scutum, Plural Scuta) bezeichnet man stark verhornte Hautbezirke bei Reptilien, Vögeln sowie manchen Fischen und innerhalb der Säugetiere bei den Schuppentieren. Bei einigen Reptilien werden sie auch als Hornplatten oder Hornschilde bezeichnet. Sie sind von benachbarten Schuppen durch weniger stark verhornte Furchen abgesetzt. Der lateinische Fachbegriff leitet sich vom rechteckigen gewölbten Holzschild der römischen Legionäre, dem Scutum, ab.
Bei Vögeln finden sich Hornschuppen vor allem am Fuß, also in nicht befiederten Gebieten.
Bei Fischen sind vor allem die Harnischwelse teilweise am gesamten Körper, zumindest aber dorsal, von Hornschuppen bedeckt und durch sie gepanzert.
Bei Reptilien bedecken die Hornschuppen den gesamten Körper und haben auch Bedeutung für die Art- teilweise auch für die Geschlechtsbestimmung. Bei den Schildkröten bedecken sie auch den knöchernen Bauch- und Rückenpanzer. Nach der Lage werden die einzelnen Hornschuppen bei Schuppenkriechtieren separat bezeichnet:
- am Kopf
- Ocularia (Scuta ocularia, Augenschilder, um das Auge, weiter unterteilt in die Prä-, Post-, Supra- und Subocularen)
- Supralabialia (Scuta supralabialia, Oberlippenschilder, entlang der Oberkante der Mundöffnung
- Sublabialia (Scuta sublabialia, Unterlippenschilder, entlang der Unterkante der Mundöffnung
- Nasalia (Scuta nasalia, Nasenschilder, weiter unterteilt in die Prä-, Post-, Internaslaen)
- Rostrale (Scutum rostrale, Schnauzenspitze)
- Loreale (Scutum loreale, zwischen Präocularia und Postnasalia)
- Parietalia (Scuta parietalia, Scheitelschilder)
- Temporalia (Scuta temporalia, Schläfenschilder)
- am Körper
- Ventralia (Scuta ventralia, Bauchschuppen)
- Dorsalia (Scuta dorsalia, Rückenschuppen)
- Vertebralia (Scuta vertebralia, mediane Rückenschuppen)
- am Schwanz
- Anale, eigentlich Scutum anale (Analschild, im Bereich der Kloake)
- Subcaudalia (Scuta subcaudalia, Schwanzunterseite)
Die Schuppen der Schlangen werden im Artikel Schlangenbeschuppung ausführlich behandelt.