Hydnophytum



Hydnophytum

Hydnophytum formicarum

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Unterfamilie: Rubioideae
Tribus: Psychotrieae
Gattung: Hydnophytum
Wissenschaftlicher Name
Hydnophytum
Jack
Illustration von Hydnophytum formicarum mit „Domatien“.

Hydnophytum ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Der botanische Gattungsname Hydnophytum leitet sich von den beiden griechischen Wörtern hydnon, oidnon für essbarer Pilz, Trüffel und phyton für Pflanze ab.

Beschreibung

Hydnophytum-Arten sind epiphytische, ausdauernde krautige Pflanzen bis Halbsträucher, einige Arten verholzen also etwas. Der untere Bereich der Sprossachse verdickt sich knollig, sie sind also caudiform, es handelt sich um eine Hypokotylknolle. In dieser Verdickung bilden sich hohle Kammern, sogenannte „Domatien“ aus. Über der Verdickung stehen ein bis mehrere höchstens schwach verholzte Seitensprossachsen. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach und ledrig. Es sind kleine, interpetiolare Nebenblätter vorhanden die haltbar sind oder früh abfallen.

An jedem Blattknoten wird seitenständig nur ein Blütenstand ausgebildet, der bündelig wenige Blüten enthält. Die ungestielten, vierzähligen Blüten sind meist zwittrig oder selten eingeschlechtig. Die vier haltbaren Kelchblätter sind meist auf dem größten Teil ihrer Länge verwachsen, so dass oft nur kurze Kelchzähne zu sehen sind. Die vier Kronblätter sind becherförmig bis eng trichterförmig verwachsen. Das innere der Kronröhre kann flaumig behaart sein. Die vier Staubblätter entspringen in der Kronröhre und besitzen nur sehr kurze Staubfäden. Die zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. In jedem Fruchtkontenfach befindet sich nur eine aufrechte Samenanlage. Der lange bis kurze Griffel endet in einer zweilappigen Narbe. Sie sind meist heterostyl. Die leuchtend gefärbten Spaltfrüchte sind mehr oder weniger ei- bis kreiselförmig und zerfallen bei Reife in zwei Teilfrüchte.

Ökologie

Hydnophytum-Arten leben symbiotisch mit Ameisen, es handelt sich also um Ameisenpflanzen („Myrmekophyten“). Die Pflanze bietet Wohn- und Nisträume, so genannte „Domatien“ und teilweise auch Nahrung in Form von extrafloralen Nektarien an. Es liegt auch Myrmekotrophie vor; die epiphytische Lebensweise bedingt oft ein vermindertes Angebot an Nährstoffen und die Hinterlassenschaften der Ameisen führen zu einer besseren Nährstoffversorgung. Folgende Ameisenarten leben mit Hydnophytum-Arten zusammen: Crematogaster deformis Sm., Iridomyrmex cordatus Sm., Iridomyrmex myrmecodiae Emery. und Pheidole javana Mayr.

Systematik und Verbreitung

Hydnophytum-Arten kommen auf den Andamanen, in Myanmar, Indochina und in weiten Teilen Malesiens bis zu den südwestlichen Pazifischen Inseln vor. Beispielsweise ist Hydnophytum formicarum Jack weit verbreitet in Malesien oder Hydnophytum ferrugineum P.I.Forst. kommt nur im australischen Bundesstaat Queensland vor [1]. 42 Arten sind auf Neuguinea und den dazu gehörenden Inseln beheimatet.

Die Erstveröffentlichung der Gattung Hydnophytum erfolgte 1823 durch William Jack in Transactions of the Linnean Society of London , 14, S. 124. Hydnophytum formicarum Jack ist die Typusart der Gattung. Ein Synonym für Hydnophytum Jack ist Lasiostoma Benth..

Die Gattung Hydnophytum gehört in die Subtribus Hydnophytinae in der Tribus Psychotrieae innerhalb der Unterfamilie Rubioideae der Familie der Rubiaceae.

Es gibt etwa 50 bis 90 Hydnophytum-Arten:

  • Hydnophytum agatifolium Valeton
  • Hydnophytum albense Valeton
  • Hydnophytum albertisii Becc.
  • Hydnophytum alboviride Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum amboinense Becc.
  • Hydnophytum amplifolium S.Moore
  • Hydnophytum andamanense Becc.
  • Hydnophytum angustifolium Merr.
  • Hydnophytum archboldianum Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum blumei Becc.
  • Hydnophytum borneanum Becc.
  • Hydnophytum brachycladum Merr.
  • Hydnophytum bracteatum Valeton
  • Hydnophytum brassii S.Moore
  • Hydnophytum buxifolium Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum camporum S.Moore
  • Hydnophytum capitatum Valeton
  • Hydnophytum confertifolium Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum contortum Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum cordifolium Valeton
  • Hydnophytum coriaceum Becc.
  • Hydnophytum costatum Drake
  • Hydnophytum crassicaule P.Royen
  • Hydnophytum crassifolium Becc.
  • Hydnophytum cuneatum Valeton
  • Hydnophytum decipiens Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum dipteropodum (K.Schum. & Lauterb.) Valeton
  • Hydnophytum dolichophyllum Valeton
  • Hydnophytum ellipticum Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum ferrugineum P.I.Forst.
  • Hydnophytum forbesii Hook.f.
  • Hydnophytum formicarum Jack
  • Hydnophytum grandiflorum Becc.
  • Hydnophytum grandifolium Valeton
  • Hydnophytum guppyanum Becc.
  • Hydnophytum hahlii Rech.
  • Hydnophytum hellwigii Warb.
  • Hydnophytum heterophyllum Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum inerme (Gaudich.) Bremek.
  • Hydnophytum intermedium Elmer
  • Hydnophytum kajewskii Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum kejense Becc.
  • Hydnophytum kelelense Valeton
  • Hydnophytum kochii Valeton
  • Hydnophytum lanceolatum Miq.
  • Hydnophytum laurifolium Warb.
  • Hydnophytum lauterbachii Valeton
  • Hydnophytum ledermannii Valeton
  • Hydnophytum leytense Merr.
  • Hydnophytum linearifolium Valeton
  • Hydnophytum longiflorum A.Gray
  • Hydnophytum longipes Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum longistylum Becc.
  • Hydnophytum loranthifolium (Benth.) Becc.
  • Hydnophytum lucidulum Valeton
  • Hydnophytum macrophyllum Warb.
  • Hydnophytum magnifolium Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum membranaceum Merr.
  • Hydnophytum microphyllum Becc.
  • Hydnophytum mindanaense Elmer
  • Hydnophytum mindorense Merr.
  • Hydnophytum montis-kani Valeton
  • Hydnophytum moseleyanum Becc.
  • Hydnophytum myrtifolium Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum nigrescens Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum nitidum Merr.
  • Hydnophytum normale Becc.
  • Hydnophytum oblongum (Benth.) Becc.
  • Hydnophytum orbiculatum Elmer
  • Hydnophytum ovatum Miq.
  • Hydnophytum papuanum Becc.
  • Hydnophytum parvifolium Valeton
  • Hydnophytum petiolatum Becc.
  • Hydnophytum philippinense Becc.
  • Hydnophytum punamense Lauterb.
  • Hydnophytum radicans Becc.
  • Hydnophytum ramispinum Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum robustum Rech.
  • Hydnophytum selebicum Becc.
  • Hydnophytum simplex Becc.
  • Hydnophytum spathulatum Valeton
  • Hydnophytum stenophyllum Valeton
  • Hydnophytum stewartii Fosberg
  • Hydnophytum subfalcifolium Valeton
  • Hydnophytum subnormale K.Schum.
  • Hydnophytum subrotundum Valeton
  • Hydnophytum subsessile Valeton
  • Hydnophytum sumatranum Becc.
  • Hydnophytum tetrapterum Becc.
  • Hydnophytum tortuosum Becc.
  • Hydnophytum vaccinifolium P.Royen
  • Hydnophytum virgatum Valeton
  • Hydnophytum vitis-idaea Merr. & L.M.Perry
  • Hydnophytum wilkinsonii Horne ex Baker
  • Hydnophytum zippelianum Becc.

Quellen

  • Christian Puff et al.: Rubiaceae in der Flora of Thailand, Manuskript noch nicht gedruckt: Online.
  • A. F. S. L. Lok & H. T. W. Tan: Tuberous, epiphytic, rubiaceous myrmecophytes of Singapore., in Nature in Singapore, Volume 2, 2009, S. 231–236: PDF-Online.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Hydnophytum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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