Hyperalgesie
Als Hyperalgesie wird in der Medizin eine übermäßige Schmerzempfindlichkeit und Reaktion auf einen üblicherweise schmerzhaften Reiz hin bezeichnet. Reize, die Schmerzen auslösen können, sind beispielsweise Druck, Wärme, Kälte oder Entzündungen. Die Hyperalgesie ist eine Form der Hyperästhesie, dem Oberbegriff für eine übermäßige Empfindlichkeit auf einen Reiz hin.
Hinweise für eine Hyperalgesie ergeben sich aus der Anamnese. In der neurologischen Untersuchung wird zur Diagnose einer Hyperalgesie das betroffene Hautareal beispielsweise mit dem spitzen Ende eines abgebrochenen Holzstäbchens berührt. Bei Vorliegen einer Hyperalgesie klagt der Patient daraufhin über einen übermäßigen Schmerz.
Dem Symptom der Hyperalgesie kann eine Vielzahl von neurologischen Krankheiten zugrunde liegen.
Von der Hyperalgesie abzugrenzen ist die Allodynie. Hiermit wird eine Schmerzempfindung bezeichnet, welche auf nicht schmerzhafte Reize hin entsteht. So kann das Streicheln mit einer Feder als schmerzhaft empfunden werden.
Hypalgesie oder Hypoalgesie hingegen bezeichnet eine verminderte Schmerzempfindung auf einen üblicherweise schmerzhaften Reiz.
Literatur
- M. Mumenthaler, H. Schliack, M. Stöhr: Läsionen peripherer Nerven und radikuläre Syndrome. 7. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1998. ISBN 3-13-380207-0
- Bridges D, Thompson SW, Rice AS: Mechanisms of neuropathic pain. Br J Anaesth. 2001 Jul;87(1):12–26. PMID 11460801 (Vollständiger Text frei erhältlich.)