Immunglobulin E
Immunglobulin E (IgE) ist ein Antikörper, der in erster Linie Parasiten abwehren soll. Er ist auch verantwortlich für Allergien.
Von allen Antikörper-Isotypen wurde IgE als letzter, nämlich erst 1966, von dem Ehepaar Kimishige und Teruko Ishizaka entdeckt. Diese späte Entdeckung erklärt sich durch die vergleichsweise sehr geringen Konzentrationen von freien IgE-Antikörpern im Serum. Während IgG1-Antikörper typischerweise in Konzentrationen um 9 mg/ml Serum vorkommen, so liegen die IgE-Konzentrationen bei ca. 30 ng/ml Serum. IgE-Antikörper sind die einzigen Antikörper, die überwiegend zellgebunden vorliegen.
Das IgE hat die Fähigkeit, sich über Fc-Rezeptoren an Mastzellen oder basophile Granulozyten zu binden und dort über Jahre hinweg im Körper zu bleiben. Bindet es ein Allergen, so veranlasst es die Mastzelle, Stoffe auszuschütten, die eine Allergie auslösen - hauptsächlich Histamin. Eine weitere wichtige Rolle spielt es bei der Abwehr von Parasiten und Würmern. Man geht von einer durch eosinophile Granulozyten vermittelten, IgE-abhängigen Zytotoxizität aus. Es macht unter 1 % aller Immunglobuline des Körpers aus und hat die typische Form des Y, ähnlich wie das IgG oder das IgD, aber einen längeren Stamm.
Bedeutung in der medizinischen Diagnostik
Die Menge des Gesamt - IgE spielt eine erhebliche Rolle bei der Beurteilung allergischer Erkrankungen, insbesondere von eosinophilen Lungeninfiltraten, eosinophiler Gastroenteritis, allergischer Alveolitis (z. B. bei Farmerlunge) oder Vaskulitiden wie der Wegenersche Granulomatose, dem Churg-Strauss-Syndrom und bei allergischer bronchopulmonaler Aspergillose. Bei Parasitosen ist das IgE oft erhöht. Bei Immundefekten wie dem T-Zell-Defekt oder dem Hyper-IgE Syndrom, wie auch bei Formen von Urtikaria, Quincke-Ödem, oder unklaren Exanthemen nutzt die IgE Bestimmung.[1]
Einzelnachweise
- ↑ H. Renz et al. Leitlinie der DGAKI zur in-vitro Allergiediagnostik der Sektion Immunologie der DGAKI (Entwicklungsstufe S1, ver. 29. April 2009)