Jacques-Yves Cousteau
- Seiten mit Skriptfehlern
- Seiten mit defekten Dateilinks
- Wikipedia:GND in Wikipedia weicht von GND in Wikidata ab
- Ozeanograph
- Erfinder
- Taucher
- Dokumentarfilmer
- Résistancekämpfer
- Mitglied der Académie française
- Mitglied der Ehrenlegion (Kommandeur)
- Träger der Presidential Medal of Freedom
- Companion des Order of Australia
- Träger des Ordre des Arts et des Lettres (Komtur)
- Träger des französischen Nationalverdienstordens (Großkreuz)
- Franzose
- Geboren 1910
- Gestorben 1997
- Mann
- Ehrendoktor der Harvard University
- Ehrendoktor der Polytechnischen Universität Valencia
- Oscarpreisträger
Jacques-Yves Cousteau | ||
Jacques-Yves Cousteau, 1976 | ||
Nationalität: | Frankreich | |
Geburtstag: | 11. Juni 1910 | |
Geburtsort: | Saint-André-de-Cubzac | |
Sterbedatum: | 25. Juni 1997 | |
Sterbeort: | Paris |
Jacques-Yves Cousteau (* 11. Juni 1910 in Saint-André-de-Cubzac bei Bordeaux; † 25. Juni 1997 in Paris) war ein französischer europaweit bekannter Pionier in der Meeresforschung und deren Dokumentation mit der Filmkamera.[1] In seinen Filmen war eine rote Wollmütze sein Markenzeichen.
Leben
Zwei Dinge faszinierten den Sohn des Rechtsanwalts Daniel Cousteau und dessen Frau Élisabeth, das Meer und die Fliegerei. 1930 besuchte er die Marineschule in Brest und trat 1933 in die französische Kriegsmarine ein, in der er bis 1956 diente und die er im Rang eines Korvettenkapitäns verließ.[2] Er trug wesentlich zum Aufbau der französischen Waffentaucher bei. Den Berufswunsch Pilot musste er nach einem schweren Autounfall aufgeben.[3]
1937 heiratete er Simone Melchior, mit der er zwei Söhne hatte, Jean-Michel Cousteau und Philippe Cousteau, der während der Arbeit mit seinem Vater im Jahre 1979 bei einem Wasserflugzeug-Absturz starb.
Nach dem Tod von Simone Melchior 1990 heiratete er 1991 Francine Triplet (* 1946), mit der er seit 1976 ein Verhältnis und zwei uneheliche Kinder hatte. Während des Zweiten Weltkriegs war Cousteau Mitglied der Résistance und erhielt 1943 das Kreuz der Ehrenlegion.
Schon vor, während und vor allem nach dem Krieg war Cousteau auch von der Welt unter Wasser fasziniert und beschäftigte sich mit der Neu- und Weiterentwicklung von technischen Geräten. So entwickelte er für seine Filmkamera ein eigenes wasserdichtes Gehäuse und drehte 1942 so seinen ersten Unterwasserfilm. Mit Georges Commeinhes und dem Ingenieur Emile Gagnan entwickelte er den vom Taucher und Dokumentarfilmer Hans Hass vorgedachten Atemregler Aqualunge 1946 weiter. Für die Taucher der Marine entwickelte er den ersten Scooter, ein motorisiertes Fortbewegungsmittel unter Wasser. Es folgten Forschungs-U-Boote, darunter die berühmte tauchende Untertasse, sowie Gerätschaften für die Unterwasserfotografie, darunter eine tiefseetaugliche Kamera.
1950 erhielt Cousteau vom irischen Bierbrauer Guinness ein ausgemustertes Minensuchboot mit dem Namen Calypso, das ursprünglich in den USA für die britische Royal Navy gebaut worden war, und baute dieses zu einem Forschungsschiff aus. Dessen Jungfernfahrt führte 1951 ins Rote Meer. Dieses Schiff ermöglichte ihm fortan seine Expeditionen zur Erforschung der See. Nach unbestätigten Erkenntnissen dienten diese Meeresexpeditionen nicht nur wissenschaftlichen Forschungen, sondern auch französischen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen. Er wurde Präsident der französischen ozeanografischen Gesellschaft und Leiter des ozeanographischen Instituts von Monaco. Im Jahr 1967 wurde er in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports aufgenommen.
Cousteau drehte über 100 Filme und schrieb mehrere Bücher. 1973 gründete er die Cousteau-Gesellschaft zur Erforschung und zum Schutz der Meere. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Anfang der 1980er-Jahre ließ Cousteau die Alcyone bauen. Dieses Schiff besitzt zur Unterstützung des Schraubenantriebs zwei zylinderförmige Aufbauten, die ähnlich den Flettner-Rotoren funktionieren und etwa 25 % der Antriebskraft liefern. Das Schiff ist immer noch für die Cousteau Society unterwegs.
1996 sank die Calypso vor Singapur nach einer Kollision. Das wieder flott gemachte Schiff wurde zunächst 1996 nach Marseille, 1998 weiter nach La Rochelle überführt. Seit November 2007 wird das Schiff in einer Werft in Concarneau restauriert.
Am 25. Juni 1997 starb Jacques-Yves Cousteau in Paris.[4]
Auszeichnungen
- 1956 – Goldene Palme für seinen Film Die schweigende Welt (gemeinsam mit Louis Malle)
- 1956 – National Board of Review Award in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film für seinen Film Die schweigende Welt (gemeinsam mit Louis Malle)
- 1957 – Oscar (Kategorie: Bester Dokumentarfilm) für seinen Film Die schweigende Welt (gemeinsam mit Louis Malle)
- 1959 – Oscar (Bester Kurzfilm) für Histoire d’un poisson rouge
- 1965 – Oscar (Bester Dokumentarfilm) für Welt ohne Sonne
- 1970 und 1972 – Bambi
- 1977 – Internationaler Umweltpreis der UNO
- 1979 – Ehrendoktor der Harvard-Universität
- 1985 – Presidential Medal of Freedom (USA)
- 1986 – Windstar Award
- 1987 – Aufnahme in die Hall of Fame der Television Academy
- 1988 – Aufnahme in die Académie française (Fauteuil 17)
- 1989 – Auszeichnung für sein Lebenswerk von der International Documentary Association
- 1990 – Ehrendoktorwürde durch die Polytechnische Universität Valencia
- Der Hafen Jacques-Yves Cousteau am Canal latéral à la Garonne (deutsch: Garonne-Seitenkanal) in Castelsarrasin wurde posthum nach ihm benannt.
- Grand-Croix des Ordre national du Mérite
Der Asteroid (6542) Jacquescousteau wurde nach ihm benannt.
Schriften
- Le monde du silence. Éditions de Paris, 1952.
- La planète des baleines. avec la collaboration de Yves Paccalet, Robert Laffont, 1986.
- L'Homme, la Pieuvre et l'Orchidée. Robert Laffont, 1998, ISBN 2-221-08523-X.
- Der Mensch, die Orchidee und der Oktopus. Campus, 2008, ISBN 978-3-593-38564-8.
- Haie. Herrliche Räuber der See. Jacques-Yves Cousteau und Philippe Diolé. Knaur, 1971, ISBN 3-426-03347-0 (formal falsche ISBN).
- Korallen. Bedrohte Welt der Wunder. Jacques-Yves Cousteau und Philippe Diolé Knaur, 1974, ISBN 3-426-00361-9.
- Robben, Seehunde, Walrosse. Gesellige Meeressäuger. Jacques-Yves Cousteau und Philippe Diolé Knaur, 1977, ISBN 3-426-00492-5.
- Wale. Gefährdete Riesen der See. Jacques-Yves Cousteau und Philippe Diolé Knaur, 1976, ISBN 3-426-00435-6.
- Delphine. Intelligente Freunde des Menschen. Jacques-Yves Cousteau und Philippe Diolé Knaur, 1978, ISBN 3-426-00537-9.
- Kalmare. Wunderwelt der Tintenfische. Jacques-Yves Cousteau und Philippe Diolé Knaur, 1976, ISBN 3-426-00450-X.
- Silberschiffe. Tauchen nach versunkenen Schätzen. Jacques-Yves Cousteau und Philippe Diolé Knaur, 1975, ISBN 3-426-00407-0.
Literatur
- Kathrin Schubert: Jacques Cousteau. Expedition Tiefsee. Frederking & Thaler, 2011.
- Bernard Violet: Cousteau, une biographie. Fayard, 1993.
- Roger Cans: Cousteau, Captain Planet. Sang de la Terre, 1997.
- Jean-Michel Cousteau: Mon père, le commandant. éd. L'Archipel, 2004.
- Yves Paccalet: Jacques-Yves Cousteau dans l’océan de la vie. Lattès.
Weblinks
- Literatur von und über Jacques-Yves Cousteau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jacques-Yves Cousteau in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Website der Cousteau Society
- Portrait von Jacques-Yves Cousteau der International Swimming Hall of Fame (englisch)
- Kurzbiografie und Werkliste der Académie française (französisch)
- Portal über Cousteau bei Der Spiegel
Einzelnachweise
Personendaten | |
---|---|
NAME | Cousteau, Jacques-Yves |
ALTERNATIVNAMEN | Cousteau, Jacques |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Meeresforscher |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1910 |
GEBURTSORT | Saint-André-de-Cubzac bei Bordeaux |
STERBEDATUM | 25. Juni 1997 |
STERBEORT | Paris |