James Lovelock


James Lovelock 2005

James Ephraim Lovelock, CH, CBE (* 26. Juli 1919 in Letchworth, England) ist Chemiker, Mediziner, Biophysiker und Erfinder und Mitbegründer der Gaia-Hypothese zur Physiologie der Erde (Geophysiologie). Zurzeit ist er Honorary Visiting Fellow am Green Templeton College der Universität Oxford. Seine Autobiographie veröffentlichte er 2000.

Arbeitsschwerpunkte

James Lovelocks Interesse gilt der Wissenschaft des Lebens, ursprünglich in der medizinischen Forschung des Menschen, dann der Erde. Spezialgebiete sind die Geophysiologie und die „Systemwissenschaft der Erde“. Sein zweites Interessengebiet ist das der Instrumentenentwicklung. Lovelock hat den Elektroneneinfangdetektor (ECD) entwickelt,[1] der in der Umweltanalytik von großer Bedeutung ist. Erst mit dem ECD wurde es möglich, chlorierte Umweltgifte wie PCBs und chlorierte Pestizide wie DDT durch Gaschromatographie empfindlich nachzuweisen.

Leben

Lovelock machte seinen Bachelor in Chemie 1941 an der Universität Manchester. 1948 promovierte er an der London School of Hygiene and Tropical Medicine in Medizin „Ph.D.“. 1954 begann er ein Auslandsstipendium in Medizin („Rockefeller Travelling Fellowship“) an der „Harvard University Medical School“ in Boston und zwischen 1954–1955 Rockefeller Travelling Fellowship in Medicine at Harvard University. 1958 war er Visiting Scientist an der Yale University Medical School, USA. 1959 erreichte er einen Abschluss an der Universität London in Biophysik. Von 1961 bis 1964 war er Professor für Chemie am „Baylor College of Medicine“ in Houston, Texas und ab 1964 führte er ein unabhängiges wissenschaftliches Labor. Seine ehrenamtliche akademische Tätigkeit als Gastprofessor behielt er jedoch bei, zuerst an der Universität Houston, dann an der Universität Reading in U.K. Ab 1982 war er ein Vorstandsmitglied der „Marine Biological Association at Plymouth“ und zwischen 1986 bis 1990 Präsident der „Marine Biological Association at Plymouth“.

Auszeichnungen

  • 1974: Mitglied der Royal Society
  • 1975: Tswett Medal for Chromatography
  • 1980: American Chemical Society's award for Chromatography
  • 1986: Silbermedaille und Preis des „Plymouth Marine Laboratory“
  • 1988: „Norbert Gerbier Prize“ der Welt Meteorologie Organisation
  • 1990: Amsterdam Prize for the Environment, vergeben durch die Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften
  • 1990: Ernennung zum C.B.E. durch die Königin von England
  • 1993: Ehrendoktor der Universität Edinburgh
  • 1996: Nonino Prize und Volvo Environment Prize
  • 1996: Ehrendoktor der University of Kent
  • 1996: Ehrendoktor der University of East London
  • 1997: Ehrendoktor der University of Colorado
  • 1997: Japan's Blue Planet Prize
  • 2006: Wollaston Medal der Geological Society of London

Veröffentlichungen

James Lovelock hat über 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen in Medizin, Biologie, Instrumentenforschung und Geophysiologie verfasst und über 50 Patente angemeldet, zumeist für Detektoren, die in der chemischen Analyse ihre Anwendung finden.

  • Das Gaia-Prinzip. Die Biographie unseres Planeten. Artemis und Winkler, Zürich/München 1991, ISBN 3-7608-1050-0.
  • The Ages of Gaia. W. W. Norton, 1988.
  • Gaia: the practical science of planetary medicine. Gaia Books, 1991 - deutsch Gaia: Die Erde ist ein Lebewesen. Anatomie und Physiologie des Organismus Erde. 1991.
  • Homage to Gaia. Oxford University Press, 2000.
  • The Revenge of Gaia. Februar 2006.
  • Gaias Rache. Warum die Erde sich wehrt. Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-37210-5 (Gebundene Ausgabe: Berlin 2007).
  • The Vanishing Face of Gaia: A Final Warning. Basic Books, April 2009, ISBN 978-0-465-01549-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. New Scientist, 6. Februar 1975, S. 307. (Volltext in der Google-Buchsuche)

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