Jardin Etnobotanico de Oaxaca


Blick von der Südseite in den Garten

Der mexikanische Jardin Etnobotanico de Oaxaca (Ethnobotanischer Garten) liegt hinter dem ehemaligen Kloster Santo Domingo de Guzmán in historischem Zentrum von Oaxaca Stadt, das seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Die Pflanzen wurden seit Juli 1998 gepflanzt.

Gestaltung

Der Garten zeigt Hunderte von Pflanzenarten, sie alle sind im Bundesstaat Oaxaca zu finden. Die Pflanzen kommen von verschiedenen Regionen des Staates, sowohl von trockenen als auch aus feuchten Klimazonen, der tropischen niedrigen Küstenregion und den bergigen maßvollen und kalten Gebieten. Der Garten stellt so die große Vielfalt von Klima, geologischen Bedingungen und Typen der Vegetation vor, die Oaxaca charakterisieren.

Dieser botanische Garten will aber vor allem die lebendigen Beziehungen zwischen der Vegetation und den Kulturen des Staates zeigen. Oaxaca ist nicht nur ein Staat, wo mehr Volks-Gruppen leben und mehr einheimische Sprachen gesprochen werden, als in irgendeinem anderen mexikanischen Staat. Es ist auch der Staat, wo sehr viele Pflanzenarten existieren. Viele von ihnen haben den Leuten von Oaxaca ästhetische und intellektuelle Anregung in ihrer zwölftausend Jahre alten Geschichte gegeben. Abgesehen davon dienen sie auch heute noch als Essen, Brennholz, Kleiderfaser, Medizin, Gewürz oder Farbstoff.

Außer dem Sammeln, Pflegen und Schützen der Pflanzen, leistet der Garten auch Aufbewahrungs-, Erziehungs- und Forschungsarbeit. Es gibt eine Samenbank, einen Herbarium und eine spezialisierte Bibliothek, wo das Publikum Information über die Pflanzenwelt, Vegetation, Ökologie, Geschichte und Ethnobiologie einsehen kann. Die Formen, Farben und Texturen der Pflanzen, die im Garten wachsen, stehen in harmonischem Einklang zur Architektur des von mit grünem Steinen gebautem Klosters Santo Domingo. Das Wasser, das entlang eines Kanals fließt, führt die Besucher durch den ganzen Garten.

Aufteilung

Datei:Oaxaca Jardin Etnobotanico Karte.jpg
Karte des Garten und des Museumsgebäudes

Der Garten ist in folgenden thematischen Gebieten Unterteilt:

  • Gebüsche und Niederwald
  • Tropische trockene Wälder
  • Tropische feuchte Wälder
  • Bergwälder
  • Obst- und Gemüsegärten, sowie Parks
  • Wälder, des Tales von Oaxaca
  • Mit Kunst verbundene Pflanzen von Oaxaca
  • Kulturpflanzen
  • Medizinische Pflanzen
  • Ein Abschnitt des Gartens ist außerdem speziell den Arten gewidmet, die in Guilá Naquitz, den Höhlen bei Mitla wachsen. Dort haben die Archäologen Reste von Gebrauchspflanzen von vor Tausenden von Jahren gefunden. Unter diesen waren kultivierte Samen des Kürbisses, die auf frühzeitige Landwirtschaft hindeuten. In denselben Höhlen wurden die ältesten bis heute gefundenen Reste von Mais (etwa siebentausend Jahre) sichergestellt.

Geschichte

Das Santo Domingo Kloster wurde in den Jahrhunderten XVI. und XVII. für die Dominikaner Mönche gebaut. Die Mönche nutzten den Garten Berichten nach als Obst- und Gemüseanbaufläche für das Kloster. Spuren zeigten das der Garten außerdem in der kolonialen Zeit andere an das Leben gebundene Einrichtungen des Klosters, Bewässerungskanäle und Dränage, Teichen, Kalköfen, Waschplätze von Kleidung, einem Backofen von Keramik und einer für die Karren gepflasterte Weg. Diese Einrichtungen wurden im Innenraum des Gartens teilweise wiedergeherstellt. Von Mitten des XIX. Jahrhunderts bis 1994 diente der Garten als Kaserne für in Oaxaca stationierte Soldaten und war von Schlafzimmern, Parken, sportlichen Spielplätzen und anderen militärischen Anlagen besetzt.

Institutionelle Struktur

Der Garten entstand auf Initiative des Künstlers Francisco Toledo und die zivile Vereinigung PRO-OAX (Patronat für die Verteidigung und Aufbewahrung des kulturellen und Natürlichen Erbes von Oaxaca, A.C). 1994 wurde das Intuition des Gartens mit der Teilnahme der Regierung des Staates, der Banamex (Nationalbank von Mexiko), und der PRO-OAX gegründet. Das Institut hat zusätzliche Hilfe des bundesstaatlichen Ministeriums für Kultur und Künste, sowie das Nationale Institut der Anthropologie und Geschichte erhalten.

Daten

  • Gesamtfläche des Gartens: 2,32 Hektar
  • Zurzeit bepflanztes Gebiet: 2,10 Hektar
  • Anzahl zurzeit gepflanzter Arten: mehr als 1.400
  • Gemeinschaften und Kulturgruppen, die an der Anpassung des Garten mitgearbeitet haben: mehr als 100

Literatur

  • Michael Heinrich: Ethnobotanik der Tieflandmixe (Oaxaca, Mexiko) und phytochemische Untersuchung von Capraria biflora L. (Scrophulariaceae). Verlag: Borntraeger (1989), ISBN 978-3-443-64053-8
  • Walter Egli: San Pedro Amuzgos - Ein mexikanisches Indianerdorf kämpft um sein Land. Agrargeschichte der Costa von Oaxaca von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart. ISBN 978-3-85791-059-3
  • Thomas W. Whitaker: Pre-historic Cucurbits from the Valley of Oaxaca. ASIN: B000W82KXA
  • Marta Guidi: Estigma y Prestigio. La Tradición de Migrar en San Juan Mixtepec (Oaxaca, México). ISBN 978-3-86097-064-5
  • Alejandro de Avila Blomberg, Cecilia Salcedo (2006): La espina y el fruto - Plantas del Jardin Etnobotanico de Oaxaca, The Thorn and the Fruit - Plants from the Ethnobotanical Garden of Oaxaca (zweisprachig). Artes de Mexico: ISBN 970-683-157-6, Consejo Nacional para la Cultura y las Artes: ISBN 970-35-1010-8

Weblinks

Commons: Jardin Etnobotanico, Oaxaca de Juárez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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