Jardin Majorelle
Der Jardin Majorelle ist ein botanischer Garten in Marrakesch, Marokko.
Geschichte
Nachdem sich der französische Maler Jacques Majorelle im Jahr 1919 im damals noch französisch besetzten Marokko niederließ, legte er 1923 auch einen Garten an. Majorelles Kunst ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten - bis auf den von ihm erschaffenen Garten. Eine spezielle Abstufung des Kobaltblaus, die er im Garten sehr oft verwendete, nennt man nach ihm Majorelle-Blau.
Im Garten findet man Pflanzen aller fünf Kontinente, hauptsächlich Kakteen und Bougainvillea. Zwanzig Gärtner und Angestellte kümmern sich täglich um den Garten und die Bassins. Die Flora umfasste 1999 dreihundert Arten, vor allem eine vielfältige Kakteenbepflanzung. Im Jahr 2000 erhielt der Garten eine automatische Bewässerungsanlage, die es ermöglicht, den Pflanzen die optimale Wassermenge im zeitlich besten Abstand zukommen zu lassen.
Seit 1947 ist der Garten öffentlich zugänglich. 1980 wurde er von dem französischen Modedesigner Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé aufgekauft. 1997 gründete Bergé eine Stiftung, «The Majorelle Trust», die sich dauerhaft um den Erhalt der Anlage kümmern soll. Sie ließen den mittlerweile verwilderten Garten in mehreren Etappen wiederherstellen. Hier holte sich Saint Laurent seine Inspirationen für seine Kollektionen. Nach seinem Abschied vom Modegeschäft 2002 wurde die Villa und der Garten zu einem seiner Rückzugsorte. Nach seinem Tod im Jahr 2008 wurde seine Asche im Beisein von Mitarbeitern und Freunden im Rosengarten verstreut.
Der Garten beherbergt auch das Islamische Kunstmuseum von Marrakesch, dessen Sammlung nordafrikanische Textilien aus Saint-Laurents persönlicher Kollektion ebenso wie Keramiken, Schmuck und Gemälde von Majorelle umfasst. Die Anlage wird von 650.000 Besuchern jährlich besichtigt.[1]
Gartenbilder
Siehe auch
Literatur
- Pierre Bergé: Majorelle. Une oasis marocaine. Photographien von Claire de Virieu. Actes Sud, Arles 1999, 78 S., überwiegend Ill., Reihe: Grands jardins, ISBN 2-7427-2430-3, englisch: Majorelle. A Moroccan Oasis. ISBN 0-86565-210-4
Weblinks
- „Der Garten des YSL“, Merian, November 2009, mit Fotoserie
- „Warum wir reisen. Yves Saint Laurents Vermächtnis“, Spiegel Online, 5. Juni 2008, mit Fotogalerie
- „Le Jardin Majorelle. La maison bleue“, La Gazette du Maroc, 5. Dezember 2005 (frz.)
- „Bleu Majorelle à Marrakech...“, Fotos, Farbskala und Bilder von Jacques Majorelle
Quellen
- ↑ „Les cendres d'Yves Saint Laurent dispersées dans son jardin de Marrakech“, AFP, 12. Juni 2008, PDF
Koordinaten: 31° 38′ 34″ N, 8° 0′ 11″ W