Johann Christoph Wendland


Gedenktafel für die Familien Wendland, 1948 angebracht am Bibliothekspavillon vor dem Berggarten

Johann Christoph Wendland (* 17. Juli 1755 in Landau[1][2][3]; † 27. Juli 1828 in Herrenhausen) war ein deutscher Botaniker und Garteninspektor der Herrenhäuser Gärten. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Wendl.“.

Werdegang

Wendland wurde als Sohn des für den Fürsten von Löwenstein-Wertheim[4] tätigen Hofgärtners Wendland geboren. Derart vorbelastet lernte Wendland vier Jahre die Gärtnerei im Lustgarten von Schloss Karlsruhe bei dem dortigen Hofgärtner Johann Bernhard Saul[5] und ging anschließend an den hessischen Hof nach Kassel in den Bergpark Wilhelmshöhe. 1780 erhielt er eine erste feste Anstellung als Gärtner in den Herrenhäuser Gärten. Seine botanischen Kenntnisse vermittelte ihm der Schweizer Botaniker und Leiter der Herrenhäuser Gärten Jakob Friedrich Ehrhart. Wendland, der zunächst die Aufsicht über die Treibhäuser und Orangerien hatte und für die Ananaskultur zuständig war, wurde 1817 zum Garteninspektor befördert. Seine Spezialität war später die Kultur von Weinstöcken und Pfirsichbäumen. Seine rege schriftstellerische Tätigkeit ging mit einer zeichnerischen Begabung einher. Alle Illustrationen seiner Werke wurden von ihm selbst gezeichnet oder radiert.

Sein Sohn Heinrich Ludolph Wendland und sein Enkel Hermann Wendland wurden ebenfalls Gärtner in Herrenhausen. Die Familie war dort von 1780 bis 1903 tätig.

Schriften

  • Hortus Herrenhusanus, 1788-1801
  • Johann Christoph Wendland, Heinrich Adolf Schrader: Sertum Hannoveranum ..., 1795[6]
  • Verzeichnis der Glas- und Treibhauspflanzen des Königlichen Berggartens zu Herrenhausen. 1797
  • Botanische Beobachtungen nebst einigen neuen Gattungen und Arten. 1798
  • Ericarum icones et descriptiones / Abbildung und Beschreibung der Heiden, 1798[6]-1823 (26 Hefte)
  • Collectio plantarum tam exoticarum quam indigenarum. 3 Bände bis 1819

Literatur

  • Ernst Wunschmann: Wendland, Johann Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 717 f.
  • Gerhard Wagenitz: Das Herrenhäuser Herbar (Auszug)
  • Wilhelm Rothert, A. Rothert, M. Peters: Hannoversche Biographie, Bd. 3: Hannover unter dem Kurhut, Hannover 1916, S. 522
  • K. H. Meyer: Königliche Gärten. Dreihundert Jahre Herrenhausen, 1966, S. 236–257
  • Rainer Schomann (Hrsg.), Urs Beck (Texte): Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur Landesausstellung, anlässlich der gleichnamigen Landesausstellung, die vom 10. bis 29. Juni 2000 im Foyer des Niedersächsischen Landtages in Hannover gezeigt wurde und als Wanderausstellung konzipiert war, im Anschluss war die Ausstellung in folgenden Orten zu sehen sein: 10. Juli bis 1. September 2000 in Bückeburg, Nds. Staatsarchiv, Schloss, vom 7. September bis 13. Oktober 2000 in Meppen, Kreishaus, danach in Neustadt a. Rgb. und anderen Orten, veranstaltet vom Heimatbund Niedersachsen e.V. und der Niedersächsischen Gesellschaft zur Erhaltung Historischer Gärten e.V., 2000
  • Helmut Knocke: WENDLAND, (3) Johann Christoph, in: Hannoversches biographisches Lexikon, S. 383
  • Helmut Knocke: Wendland, (3) Johann Christoph, in: Stadtlexikon Hannover, S. 670

Weblinks

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Quellen und Anmerkungen

  1. Johannes Christoph Wendland. Ein berühmter Botaniker und Gärtner aus Alt-Landau. - Pfälz. Heimat. 15, 1964, S. 134-36.
  2. Rheinpfalz, Landau. 20, Nr. 26 v. 31. Januar 1964 u. Nr. 31 v. 6. Februar 1964.
  3. Rudolf Fendler: Der berühmte Gärtner und Botaniker Johann Christoph Wendland. - Rheinpfalz, Landau. - 45 (1989), 8 vom 10.1.; 10 vom 12. Januar 1989
  4. Das Fürstentum verfügte bis 1803 auch über Besitz im Elsass.
  5. Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen Hauses Baden. Karlsruhe, 1773. Fünfter Teil, Seite 350
  6. 6,0 6,1 Helmut Knocke: Wendland, (3) ... (siehe Literatur)

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