Joint Oceanographic Institutions


Der Begriff Joint Oceanographic Institutions (kurz JOI) bezeichnet einen 1976 gegründeten Verbund von gegenwärtig (Jan. 2005) zwanzig US-Amerikanische akademischen Einrichtungen, die mit vereinten Kräften an Fragen meeresbezogener Geologie, Geophysik und Ozeanografie forschen. Bei dem Forschungs-Konsortium mit Vereinszentrale in Seattle, Washington handelt sich um eine Non-Profit-Organisation.

Aktuelle Entwicklungen

Erst seit 2004 sind die langjährigen Bestrebungen, Beobachtungsstationen im Meeresgrund zu etablieren und ihre Daten in Echtzeit auszuwerten zu können, finanziell in Reichweite und tatsächlich umgesetzt worden. Erstmals wurden 20 seismische und hydrologische Observatorien kilometertief unter der Meeresoberfläche in den felsigen Untergrund verankert. In Bohrlöchern mit Durchmessern bis zu einem halben Meter eingebettet haben die Messinstrumente zur Bewegungs-, Druck- und Temperaturaufzeichnung einen optimalen Schutz vor Meeresströmungen.

Momentan krankt die zeitnahe Auswertbarkeit etwa der Seismometer-Daten noch daran, dass der materielle Transfer der Datenaufzeichnungen per ferngelenkter Tauchroboter besorgt werden muss. Abhilfe verspricht die US-amerikanische National Science Foundation (NSF) in absehbarer Zeit zu liefern. Dort beabsichtigt man, der Unterwasser-Seismologie und weitere Geowissenschaften mit zeitgemäßer drahtloser und optischer Technologie auf die Sprünge zu helfen. In den nächsten Jahren will man 250 Millionen Dollar investieren, um ein Netzwerk aus Tiefsee-Beobachtungsstationen aufzubauen, "Ocean Research Interactive Observatory Networks" oder kurz ORION genannt. Die renommierte kalifornische Scripps Institution of Oceanography soll verantwortlich Koordinator-Funktionen für dieses Projekt der Grundlagenforschung übernehmen.

Forscher der Woods Hole Oceanographic Institution sprachen von einem Paradigmenwechsel in der Ozeanologie und marinen Seismologie, der bevorstehe.

Fachzeitschrift-Publikationen

  • Proceedings of the ocean drilling program / Initial reports (CD-ROM mit teils elektronischen Versionen der jeweiligen Druckausgaben) ISSN 0884-5883
  • JOIDES journal (=Joint Oceanographic Institutions Deep Earth Sampling) JOIDES Off., Seattle WA, seit 1997

Literatur

  • Peter Müller, Hans von Storch: Computer modelling in atmospheric and oceanic sciences. building knowledge. Springer, Berlin u. a. 2004, ISBN 3-540-40478-3
  • Lars Nerger: Parallel filter algorithms for data assimilation in oceanography (Parallele Filteralgorithmen zur Datenassimilation in der Ozeanographie). Kamloth, Bremen 2004, Berichte zur Polar- und Meeresforschung 487
  • Wolfgang Balzer: Meeresforschung im nächsten Jahrzehnt. Denkschrift. Wiley-VCH u. a., Weinheim 2000, ISBN 3-527-27216-X

Weblinks

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