Kapstachelbeere
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Kapstachelbeere | ||||||||||||
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Kapstachelbeere (Physalis peruviana), | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Physalis peruviana | ||||||||||||
L. |
Die Kapstachelbeere (Physalis peruviana), nach dem botanischen Gattungsnamen oft verkürzt Physalis, aber auch Andenbeere, Andenkirsche[1] und Peruanische Blasenkirsche[1], seltener Judenkirsche[2] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Blasenkirschen in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).
Beschreibung
Die Kapstachelbeere ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 0,5 bis 2 Meter erreicht.[3] Sie ist feinfilzig bis filzig behaart, die Trichome sind gelenkig und stehen meist im rechten Winkel von den Stängeln ab. Die Laubblätter besitzen eine eiförmige Blattspreite mit einer Länge von 5 bis 10 Zentimeter und einer Breite von 4 bis 7 Zentimeter. Die Spitze ist oftmals sichelförmig zugespitzt, die Basis mehr oder weniger herzförmig. Der Blattrand ist ganzrandig oder mit wenigen unregelmäßigen Zähnen besetzt. Sowohl Ober- als auch Unterseite sind mit anliegenden, gelenkigen Trichomen besetzt, wobei die Unterseite und die Bereiche an den Hauptadern etwas stärker behaart sind. Die Blattstiele haben eine Länge von 1 bis 4 Zentimeter.
Die Blüten stehen an 6 bis 8 Millimeter langen Blütenstielen. Der Kelch ist zur Blütezeit langgestreckt bis langgestreckt-glockenförmig, 8 bis 9 Millimeter lang und an der Basis der Kelchzähne 4 bis 6 Millimeter breit. Die Kelchzähne sind dreieckig bis eiförmig-zugespitzt geformt und etwa genauso lang wie die Kelchröhre. Die gelbe Krone hat eine Länge von 10 bis 14 Millimeter und wird 12 bis 15 Millimeter breit und ist im Schlund gefleckt. Die fünf Staubblätter bestehen aus 2 bis 4 Millimeter langen Staubfäden und bläulichem, 3,5 bis 4 Millimeter langem Staubbeutel.
An der Frucht vergrößert sich der Kelch auf eine Länge von 3 bis 4 Zentimeter und einen Durchmesser von 2,5 bis 3 Zentimeter. Er ist dicht und weich behaart, zehnrippig oder leicht zehnwinkelig. Er enthält eine orangefarbene, 12 bis 20 Millimeter lange und 10 bis 15 Millimeter breite Beere, die auf der ausgestülpten Kelchbasis steht, die einen Durchmesser von 3 bis 5 Millimeter erreicht.
Verbreitung
Die Heimat der Kapstachelbeere liegt in Südamerika; ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Venezuela, Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Außerhalb dieser Gebiete wird sie oft kultiviert und ist oftmals verwildert anzutreffen.[4]
Systematik
Innerhalb der Gattung der Blasenkirschen (Physalis) wird die Kapstachelbeere in die Sektion Lanceolatae eingeordnet.[5]
Nutzung
Die Kapstachelbeere wird vor allem in Afrika, Südamerika, Indien sowie auf der indonesischen Insel Java angebaut und in die ganze Welt exportiert. Weitere Anbauländer sind Australien, Kenia, Neuseeland, die Vereinigten Staaten und Südfrankreich. Die Haupterntezeit ist Dezember bis Juli.[6] In Deutschland wird sie meist unter dem Gattungsnamen Physalis gehandelt. Die Früchte reifen nach der Ernte nicht nach, sie zählen zu den nichtklimakterischen Früchten. Die Früchte der Kapstachelbeere sind reich an Vitamin C (ca. 43 mg/100 g), B1, Provitamin A, und Eisen.[6] In Afrika werden die Blätter der Kapstachelbeere traditionell als Pflaster zur Wundbehandlung verwendet[6] und unterschiedliche Teile der Pflanze zur Behandlung von Durchfall.[7]
Namensgebung
Als „Kapstachelbeere“ wird die Physalis bezeichnet, seit portugiesische Seefahrer die Pflanze nach Südafrika gebracht hatten, wo sie gut gedieh und sich in der Umgebung des Kaps der Guten Hoffnung ausbreitete.[8]
Der Name „Judenkirsche“ leitet sich von der Form des umgebenden Lampions (des Blütenkelchs) ab, der in seiner Form und Farbe den nach diversen Kleiderordnungen für Juden vorgeschriebenen Hüten gleicht, die sich wiederum von der phrygischen Mütze ableiten lassen. Üblich waren diese seit dem Frühmittelalter.[2]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Werner Rothmaler [Begr], Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Band 5. Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 450.
- ↑ 2,0 2,1 Heinrich Marzell: Macleya–Ruta. Hirzel, Leipzig 1977 (Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. Bd. 3).
- ↑ Physalis peruviana. In: Ecocrop. (Datenblatt, englisch)
- ↑ Physalis peruviana – Eintrag bei GRIN Taxonomy for Plants
- ↑ Mahinda Martínez: Infrageneric Taxonomy of Physalis. In: M. Nee u. a. (Hrsg.): Solanaceae IV. Advances in Biology and Utilization. Royal Botanic Gardens, Kew 1999, ISBN 1-900347-90-3, Seiten 275−283.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Julia F. Morton: Cape Gooseberry. In: Julia F. Morton: Fruits of warm climates. Miami 1987, ISBN 0-9610184-1-0, S. 430–434.
- ↑ Grace Njeri Njoroge, Joan Wanjiku Kibunga: Herbal medicine acceptance, sources and utilization for diarrhoea management in a cosmopolitan urban area (Thika, Kenya). In: African Journal of Ecology. 45, 2007, S. 67, doi:10.1111/j.1365-2028.2007.00740.x.
- ↑ Genaust, Von Helmut. Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Nikol Verlagsgesellschaft, 2005.
Literatur
- U. T. Waterfall: Physalis in Mexico, Central America and the West Indies. In: Rhodora. 69, 1967, Seiten 82–120.