Kerbel



Kerbel

Gartenkerbel (Anthriscus cerefolium)

Systematik
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Scandiceae
Untertribus: Scandicinae
Gattung: Kerbel
Wissenschaftlicher Name
Anthriscus
Pers. emend. Hoffm.

Kerbel (Anthriscus) ist eine Gattung von krautigen Pflanzen, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört.

Beschreibung

Der Kerbel hat mehrfach gefiederte, grüne Blätter mit gesägten Endabschnitten und kleine weiße Blüten, die in Doppeldolden angeordnet sind. Die bei der Reife in zwei Teile zerfallenden Früchte sind länglich, bei den heimischen Arten 4 bis 10 Millimeter lang, und sind in einen 1 bis 4 Millimeter langen Schnabel verschmälert. Die Früchte des Hunds-Kerbels (Anthriscus caucalis) sind mit hakigen Borsten besetzt.

Vorkommen

Die Verbreitungsgebiete liegen in Eurasien und Afrika, wobei der Schwerpunkt im nordöstlichen Mittelmeerraum und in der Kaukasusregion liegt.

Systematik

Anthriscus wurde 1805 von Christian Hendrik Persoon in Synopsis Plantarum, Band 1, Seite 320, erstveröffentlicht[1]. Synonyme für Anthriscus sind Chaerefolium Haller und Cerefolium Fabr.[2].

Arten

In Mitteleuropa ist der Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) weit verbreitet, eine mehrjährige, krautige Pflanze mit 0,6 bis 1,5 Meter hohen, gefurchten Stängeln.

Der Echte Kerbel (Anthriscus cerefolium, auch Gartenkerbel oder krauser Kerbel genannt), eine einjährige Pflanze, wird einerseits als Kulturpflanze (Gewürz) angebaut, andererseits kommt in klimatisch begünstigten Gebieten Mitteleuropas auch die Wildform longirostris an Wald- und Gebüschrändern und an Ruderalstandorten vor.

In der Gattung Anthriscus werden etwa neun Arten geführt[3]:

  • Hunds-Kerbel (Anthriscus caucalis M.Bieb.)
  • Echter Kerbel (Anthriscus cerefolium (L.) Hoffm.)
  • Anthriscus kotschyi Fenzl ex Boiss.
  • Anthriscus lamprocarpa Boiss.
  • Glanz-Kerbel (Anthriscus nitida (Wahlenb.) Haszl.)
  • Anthriscus ruprechtii Boiss.
  • Anthriscus schmalhausenii Koso-Pol.
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris (L.) Hoffm.) mit den Unterarten:
    • Anthriscus sylvestris subsp. alpina (Vill.) Gremli
    • Anthriscus sylvestris subsp. fumarioides Spalik
    • Anthriscus sylvestris subsp. nemorosa (M.Bieb.) Koso-Pol.
    • Anthriscus sylvestris subsp. stenophylla (Rouy & A.Camus) Briq.[4] kommt nur in Baden-Württemberg und im Schweizer Jura vor
    • Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris ist verbreitet
  • Anthriscus tenerrima Boiss. & Spruner kommt nur in Griechenland vor

Bilder

Literatur

  • Hans Jörg Küster: Kleine Kulturgeschichte der Gewürze. C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1997, ISBN 3-406-42025-7.
  • John Francis Michael Cannon: Anthriscus. In:

Einzelnachweise

  1. Christian Hendrik Persoon: Synopsis Plantarum. Band 1. Paris 1805, S. 320 (Online – Erstveröffentlichung von Anthriscus eingescannt bei Biodiversity Heritage Library).
  2. Ralf Hand: Apiaceae, Details for: Anthriscus. In: The Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin-Dahlem, , abgerufen am 16. März 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Krzysztof Spalik, Stephen R. Downie: The Utility of Morphological Characters for Inferring Phylogeny in Scandiceae Subtribe Scandicinae (Apiaceae). In: Missouri Botanical Garden Press (Hrsg.): Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 88, Nr. 2, 2001, ISSN 0026-6493, S. 270–301 (sowie Vorschau Online – Kapitel Anthriscus, Seite 272) Volltext Online PDF-Datei 4,20MB).
  4. Kerbel. FloraWeb.de letzter zugriff 13. Februar 2012 mit Verbreitungskarte für Deutschland Online und Gefährdungs- und Schutzangaben Online

Weblinks

Commons: Anthriscus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien