Keulenfrüchte
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Keulenfrüchte | ||||||||||||
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Karakabaum (Corynocarpus laevigatus), Illustration. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Corynocarpaceae | ||||||||||||
Engl. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Corynocarpus | ||||||||||||
J.R.Forst. & G.Forst. |
Die Keulenfrüchte (Corynocarpus) sind die einzige Pflanzengattung der Familie Keulenfruchtgewächse (Corynocarpaceae) innerhalb der Ordnung der Kürbisartigen (Cucurbitales). Keulenfrucht ist die direkte Übersetzung des botanischen Namens Corynocarpus (griechisch: korýne für Keule und cárpus für Frucht). Sie sind im indonesischen Archipel und in Ozeanien heimisch.
Beschreibung
Es sind immergrüne Bäume oder Sträucher. Die ganze Pflanze mit Ausnahme des Fruchtfleisches ist sehr giftig. Die wechselständig oder spiralig angeordneten Laubblätter sind gestielt, einfach, ledrig und ganzrandig. Nebenblätter sind vorhanden oder fehlen.
Sie haben doldenrispige oder traubige Blütenstände. Anders als die meisten Taxa der Ordnung der Kürbisartigen (Cucurbitales) sind die Blüten nicht getrenntgeschlechtig. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, kleinen Blüten sind fünfzählig. Es sind je fünf freie Kelch- und Kronblätter vorhanden. Es gibt zwei Kreise mit je fünf Staubblätter, die nicht untereinander, aber mit der Basis der Kronblätter verwachsen sind und nur der innere Kreis der Staubblätter ist fertil. Die zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen.
Sie bilden Steinfrüchte, die jeweils nur einen Samen enthalten.
An Inhaltsstoffen sind zum Beispiel Flavonoide (Kaempferol) und bittere Glukoside vorhanden.
Systematik und Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet sind tropische warm gemäßigte Gebiete des südwestlichen Pazifikraumes. Die Corynocarpus-Arten haben ihre Heimat in Neuguinea, Vanuatu, Neukaledonien, Queensland (in Australien) und Neuseeland. In Hawaii ist Corynocarpus laevigatus eine invasive Pflanze.
Der Gattungsmane Corynocarpus wurde 1775 durch Johann Reinhold Forster und Johann Georg Adam Forster Characteres Generum Plantarum Edn. 1.: 31, t. 16 erstveröffentlicht. Typusgattung ist Corynocarpus laevigata J.R.Forster & G.Forster.[1] Der Familienname wurde durch Adolf Engler in Engler & Prantl, 1897 erstveröffentlicht.
Die Zugehörigkeit von Arten zur Gattung Corynocarpus ist schon lange unbestritten. Aber die Stellung der Gattung im System der Bedecktsamigen Pflanzen wurde oft diskutiert und diese Gattung wurde schon sehr vielen Familien (Anacardiaceae, Berberidaceae, Celastraceae, Cunoniaceae, Escalloniaceae, Malpighiaceae, Melastomataceae, Myrsinaceae, Rosaceae, Sapindaceae, Saxifragaceae, Sterculiaceae, Theophrastaceae) nahegestellt. Die Gattung wurde die meiste Zeit als sehr isoliert betrachtet und dies wurde von Takhtajan 1997 der in eine eigene monogenerisch Ordnung Corynocarpales stellte. Aktuell bildet Corynocarpus alleine die Familie der Corynocarpaceae und diese ist Teil einer vergrößerten Ordnung Cucurbitales.
In der Gattung Corynocarpus bzw. der Familie der Corynocarpaceae gibt es nur fünf Arten und zwei Unterarten (oder sechs Arten):
- Corynocarpus cribbianus (F.M.Bailey) L.S.Sm: Neuguinea und nordöstliches Queensland.
- Corynocarpus dissimilis Hemsl.: Sie kommt nur auf Neukaledonien vor.
- Karakabaum (Corynocarpus laevigatus J.R.Forst. & G.Forst.): Sie gedeiht in Neuseeland, im Tiefland und Küstengebieten der Nordinsel, in nördlichen Teil der Südinsel auf der Raoul Insel und den Chatham Inseln.
- Corynocarpus similis Hemsl.: Sie hat die weiteste Verbreitung: Vanuatu, die Salomonen, New Britain, New Ireland und das Bismarck Archipel.
- Corynocarpus rupestris Guymer: Mit zwei Unterarten in getrennten Gebieten Australiens:
- Corynocarpus rupestris subsp. arborescens Guymer: Sie kommt nur im südöstlichen Queensland vor.
- Corynocarpus rupestris Guymer subsp. rupestris: Sie kommt nur im nordöstlichen New South Wales vor.
Die, durch molekulargenetischen Daten ermittelten, verwandtschaftlichen Beziehungen spiegeln sich auch in der heutigen Verbreitung der Arten wider.
Corynocarpaceae |
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Chromosomenzahlen: C. cribbianus, C. dissimilis, C. laevigatus, und C. similis sind diploid (2n = 46). C. rupestris ist tetraploid (2n = 92).[2]
Nutzung
Karakabaum (Corynocarpus laevigatus J.R.Forst. & G.Forst.): Die Karaka-Frucht des Karakabaum (Corynocarpus laevigatus), von den Māori „kopia“ genannt, kann gegessen werden. Das Fruchtfleisch kann roh gegessen werden und soll wie überreife Aprikosen schmecken. Der Kern, „Karaka-Nuss“, des Samens ist zwar sehr giftig, er wird aber von den Māori in mehreren Schritten bearbeitet (muss gegart werden) und kann danach als Mehl zum Backen von Brot verwendet werden. Der Same enthält 11% Proteine und 58% Kohlenhydrate. Die Blätter dieser Art werden in der Volksmedizin zum Heilen von Wunden verwendet.[3]
Das weiße Holz wird als gutes Feuerholz verwendet und hat heute keine weitere Nutzung, aber früher bauten die Māori daraus Kanus. Ein Insektizid wird aus dieser Art gewonnen.[4]
Quellen
- Beschreibung der Familie der Corynocarpaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Beschreibung der Familie der Corynocarpaceae bei DELTA von L. Watson & Murray J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- G. J. Harden: Beschreibung in der Flora of New South Wales Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Steven J. Wagstaff & M. I. Dawson: Classification, origin, and patterns of diversification of Corynocarpus (Corynocarpaceae) inferred from DNA sequences, In: Systematic Botany, 25, 2000. S. 134–149. doi:10.2307/2666679 (Abschnitt Verbreitung und Systematik)
- M. L. Matthews & P. K. Endress: Comparative floral structure and systematics in Cucurbitales (Corynocarpaceae, Coriariaceae, Tetramelaceae, Datiscaceae, Begoniaceae, Cucurbitaceae, Anisophylleaceae)., Botanical Journal of the Linnean Society, 145, 2004, S. 129–185.
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag beim Australian Plant Name Index (APNI).
- ↑ Chromosomenzahlen bei Corynocarpus (Corynocarpaceae). (englisch)
- ↑ Eintrag bei Plants for a Future.
- ↑ Zur Nutzung des Karakabaums (Corynocarpus laevigatus). (englisch); im Internet Archive