Kollunder Wald


Grenzübergang Schusterkate, der in den Kollunder Wald führt

Der Kollunder Wald (dänisch: Kollund Skov) ist ein etwa 100 Hektar großer Forst, der an der Flensburger Förde (dänisch: Flensborg Fjord) zwischen den Dörfern Kruså und Kollund in Dänemark liegt. Das Waldgebiet gehört zur Aabenraa Kommune.

Beschreibung

Frisch geschlagene Schneise im Kollunder Wald

Typisch für den Kollunder Wald ist eine hügelige Landschaftsform, die ebenso wie die Wälder auf der deutschen Seite der Flensburger Förde durch die Weichselzeit geprägt worden ist. Neben der unmittelbaren Nähe zum Strand sind steile Hänge für den Kollunder Wald kennzeichnend.

Von Natur her ein Laubmischwald, wurden auch hier im Laufe der Jahrhunderte von Menschen raschwüchsige Nadelholzarten angepflanzt, wie beispielsweise die Sitkafichte aus Nordamerika. Der Wald bietet, neben seiner Artenvielfalt und der Nähe zur Förde, ein ausgeprägtes Wegenetz und dient sowohl dänischen als auch deutschen Bürgern als Naherholungsgebiet. Außer einer kleinen Grillanlage gehören zahlreiche Bänke zu den Erholungseinrichtungen.

Ebenfalls in Nähe des Kollunder Waldes befindet sich das ökologisch wertvolle Krusau-Tunneltal, sowie der Klueser Wald, mit dem Erholungswald Wassersleben.

Geschichtliches

Im 19. Jahrhundert stand der Kollunder Wald kurz vor seiner völligen Rodung. Daraufhin kaufte die Stadt Flensburg auf Initiative von Dr. Großheim den Forst. Das war im Jahre 1883. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle kommunalen deutschen Liegenschaften in Dänemark zwangsenteignet, mit Ausnahme des Kollunder Waldes. 75 Hektar des Kollunder Forstes waren somit weiterhin Eigentum der Stadt Flensburg und wurden von der zuständigen Stadtförsterei bewirtschaftet. Die übrige Fläche gehörten dem dänischen Staat bzw. privater Hand.

Im Jahre 2006 beschloss der Rat der Stadt Flensburg aufgrund seiner schlechten Finanzlage den Verkauf des Kollunder Waldes. Ein erster Versuch den Wald an den dänischen Staat zu verkaufen, scheiterte.[1]

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Winter im Kollunder Wald.

Als Kaufpreis wurden 1,2 Mio. Euro veranschlagt; neue Interessenten waren der Flensburger Verschönerungsverein, der mit Spenden die Kaufsumme zu finanzieren versuchte und einen Verkauf an eine Privatperson unbedingt verhindern wollte, sowie ein dänischer Geschäftsmann. Schließlich erhielt der dänische Privatmann den Zuschlag. Seither befinden sich die 75 Hektar in Privatbesitz.

Sonstiges

Impression Kollunder Wald

Durch den Kollunder Wald verläuft der Gendarmstien (deutsch: Gendarmenpfad); heute ein Wanderweg zwischen Padborg und Höruper Haff im Süden der Insel Alsen. 1920 wurde Nordschleswig mit Dänemark vereinigt. Seitdem diente der Gendarmstien den dänischen Grenzgendarmen für Patrouilliengänge. 1958 ging diese Aufgabe an die Polizei.

Eine weitere Besonderheit ist der Grenzübergang Schusterkate. Über eine kleine Brücke gelangt man vom Harrisleer Ortsteil Wassersleben auf dänisches Territorium und direkt auf den Gendarmstien, der in den Kollunder Wald führt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Quelle: [1]

Koordinaten: 54° 50′ 18″ N, 9° 25′ 36″ O