Kommissur


Gehirn in der Ansicht von unten: Die querverlaufenden hell gezeichneten Fasern zwischen beiden Hirnhälften (b,c,p,q,r,x,w) werden als Kommissurenfasern bezeichnet.
c = genu corporis callosi;
b = rostrum corporis callosi;
t = gyrus dentatus;
x = commissura fornicis (hippocampi);
w = commissura posterior
(Zeichnung von Johann Christian Reil)

Eine Kommissur (lat. commissura „Gelenk“, „Verbindung“) ist in der Anatomie eine Verbindung zwischen zwei sonst getrennten Strukturen.

In der Neuroanatomie sind Kommissuren Querbahnen zwischen der rechten und linken Hirnhälfte oder zwischen der rechten und linken Hälfte des Rückenmarks. Beispiele dafür sind im Bereich des Gehirns das Corpus callosum (Balken), die Commissura anterior (Commissura rostralis) und posterior, die Commissura fornicis sowie die Commissura habenularum. Auf der Ebene des Rückenmarks gibt es die Commissura alba anterior (vordere weiße Kommissur), welche die beiden Vorderstränge miteinander verbindet und vor der der grauen Substantia intermedia centralis verläuft. Sie wird auch als Commissura grisea bezeichnet.[1]

Beim Strickleiternervensystem (Nervensystem niederer Tiere) werden Querverbindungen der segmental angeordneten Nervenbündelungen (Ganglien) als Kommissur bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Benninghoff, Alfred und Kurt Goerttler.: Lehrbuch der Anatomie des Menschen. Dargestellt unter Bevorzugung funktioneller Zusammenhänge. 3.Bd. Nervensystem, Haut und Sinnesorgane. Urban und Schwarzenberg, München 71964, Seiten 16 f., 20, 22 f., 114, 191, 202, 205, 239