Konstatieruhr
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Konstatieruhr oder Konstatierapparat (lat. constat: „es steht fest“) wird eine Spezialuhr genannt, die im Brieftaubensport dazu verwendet wird, die Ankunftszeiten der von einem Wettflug heimkehrenden Brieftauben manipulationssicher festzuhalten (zu „konstatieren“).
Funktionsweise
Die Konstatieruhr besteht aus einem mechanischen oder quarzbetriebenen Uhrwerk, einem „Schlagwerk“, das die Ankunftszeiten auf einem Papierstreifen abstempelt, und einer „Konstatiertrommel“ mit bis zu 30 Fächern zur Aufnahme der Gummiringe, die den Tauben vor dem Wettflug angelegt und deren Nummern den Ringnummern der Fußringe, mit denen jede Brieftaube individuell gekennzeichnet ist, zugeordnet wurden.
Nach Ankunft einer Taube wird ihr der mitgebrachte Gummiring abgenommen und durch die „Konstatieröffnung“ in die verplombte Konstatieruhr eingeworfen. Bei älteren Konstatieruhr-Modellen musste der Gummiring zuvor noch in eine „Konstatierhülse“ gesteckt werden. Durch Drehen des „Konstatierschlüssels“ wird das Fach mit dem eingeworfenen Gummiring verschlossen, die Trommel weitergedreht, das nächste Fach der Konstatiertrommel geöffnet und das Schlagwerk ausgelöst, das den Zeitpunkt des „Abschlags“ sekundengenau auf einem Papierstreifen festhält.
Geschichtliche Entwicklung
Über 100 Jahre, von ca. 1890 bis 1993, war die Firma Friedrich Ernst Benzing in Schwenningen marktführend bei der Herstellung mechanischer Brieftauben-Konstatieruhren und hat dadurch die Verbreitung des Brieftaubensports über die ganze Welt mit beeinflusst. Seit 1993 werden herkömmliche Konstatieruhren immer mehr durch „elektronische Konstatiersysteme“ ersetzt, bei denen die Erfassung der Fußringnummern und der Ankunftszeiten mittels „Chip-Ringen“ und „Sensorantennen“ erfolgt.