Kronstädter Pegel


Kronstädter Pegel

Der Kronstädter Pegel bei Sankt Petersburg (zeitweise Leningrad) ist der Bezugspunkt für das Höhensystem von Russland und des ehemaligen Ostblocks.

Als Höhennull (HN) wurde er früher in der DDR angewendet und ist bis heute in der Slowakei, Tschechien, Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern in Gebrauch. Außer Österreich selbst und Jugoslawien stellten alle Nachfolgestaaten der Monarchie Österreich-Ungarn nach 1945 vom Höhensystem Meter über Adria auf den Kronstädter Ostsee-Pegel um.

Der Pegel liegt zu Füßen der Festung Kronstadt (russisch Кронштадт) auf der Ostseeinsel Kotlin im Finnischen Meerbusen und ist daher nicht für die ganze Ostsee repräsentativ (mögliche Driftströmungen). Die Insel ist durch einen Straßendamm mit dem Festland verbunden; die frühere Kleinstadt gehört heute zu St. Petersburg.

Bereits 1707 gab es im russischen Kronstadt einen Pegeldienst. 1840 wurde auf Vorschlag des Hydrografen M. F. Reinecke an der Blauen Brücke über den Kronstädter Obwodny Kanal (russisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) eine Markierung angebracht, die dem mittleren Meeresspiegel des Finnischen Meerbusens von 1825 bis 1839 entsprach.

Das Bezugsniveau des Pegels liegt etwa 14 cm höher als der Amsterdamer Pegel. Um den Einfluss der Winddrift auf die Wasserstände in der Ostsee zu untersuchen, haben deutsche Ozeanografen meteorologische Prognosemodelle erstellt. Sie analysieren die Luftdruckverteilung typischer Wetterlagen über dem Nord- und Ostseegebiet mit den Pegelschwankungen gegen das Mittelwasser und zum Wasserstand der Kieler Bucht.[1]

Einzelnachweise

  1. G. Thiel: "Die Wirkungen des Luft- und Winddruckes auf den Wasserstand in der Ostsee". [1]

Siehe auch

Koordinaten: 59° 59′ 21″ N, 29° 45′ 45″ O