Amsterdamer Pegel
Der Amsterdamer Pegel (Normaal Amsterdams Peil, kurz NAP) wurde im 17. Jahrhundert durch den Magistrat der Stadt Amsterdam festgelegt, um einen mittleren Wasserstand der Nordsee zu definieren. Sein Niveau dient seit 1818 für die gesamten Niederlande als Ausgangspunkt für die Höhenmessung.
Der Nullpunkt wurde durch Messen des mittleren Wasserstands des IJ an der Haarlemmer Schleuse in Amsterdam zwischen dem 1. September 1683 und dem 1. September 1684 festgelegt. Dieses sogenannte Normalnull (NN) wurde später auch in einigen Nachbarländern als Höhenbezug übernommen, zum Beispiel 1877 von Preußen für den Normalhöhenpunkt 1879 und später von der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Seit einigen Jahren ist die Europäische Union bestrebt, diesen Nullpunkt für ganz Europa einzuführen. Dabei wird nicht nur der Amsterdamer Pegel als Nullpunkt übernommen, sondern es werden auch die Höhensysteme einheitlich auf Normalhöhen umgestellt. Die daraus resultierende neue Höhenbezugsfläche wird Normalhöhennull (NHN) genannt.
Die Messstation des Pegels befindet sich heute im Rathaus (stadhuis) von Amsterdam. Drei Säulen zeigen den Wasserstand der Nordsee bei IJmuiden, den aktuellen Wasserstand der Westerschelde bei Vlissingen und den höchsten Wasserstand der Hochwasserkatastrophe von 1953, der 4,55 Meter über dem Normalpegel lag.
Siehe auch
- Höhe (Geodäsie), Höhe über dem Meeresspiegel
- Kronstädter Pegel, Pegel Genua, Molo Sartorio (Adria), Pegel Marseille
- Normalnull (NN), Normalhöhennull (NHN), Höhennull (HN), Meter über Adria, Meter über Meer
- Europäisches Höhennetz (UELN), Deutsches Haupthöhennetz (DHHN)
Weblinks
- Wissenschaft online: Wo liegt eigentlich Normalnull
- Gert Krüger und Jörg Schnadt: Die Entwicklung der geodätischen Grundlagen für die Kartographie und die Kartenwerke 1810–1945 (PDF; 2,59 MB)
Koordinaten: 52° 22′ 23″ N, 4° 53′ 34″ O