Kuckuckshummeln



Kuckuckshummeln

Psithyrus insularis

Systematik
Überfamilie: Bienen und Grabwespen (Apoidea)
ohne Rang: Bienen (Apiformes)
Familie: Apidae
Unterfamilie: Apinae
Gattung: Hummeln (Bombus)
Untergattung: Kuckuckshummeln
Wissenschaftlicher Name
Psithyrus
Lepeletier, 1833

Die Kuckuckshummeln (Psithyrus) sind eine Untergattung der Hummeln aus der Überfamilie der Bienen.

Kuckuckshummeln sind sogenannte Sozialschmarotzer der Hummeln (Bombus). Anders als sonstige Vertreter jener Gattung haben die Kuckuckshummeln keine besondere Beinbehaarung zum Sammeln von Pollen. Auch fehlt in den Völkern dieser Insekten die Gruppe der Arbeiterinnen: Ein Volk besteht ausschließlich aus Drohnen und Vollweibchen (die im Volk der Hummeln als Königinnen bezeichnet würden). Wegen ihrer parasitierenden Lebensweise werden diese Tiere nach dem Kuckuck benannt, der seine Jungen von fremden Elterntieren aufziehen lässt. In gleicher Weise lassen die Kuckuckshummeln die anderen Hummeln für sich arbeiten, also Nahrung beschaffen, und ihre Jungtiere großpflegen.

Lebensweise

Oft haben die Kuckucksarten große Ähnlichkeit mit den Wirten, das ist jedoch nicht immer so. Die Kuckuckshummeln schlüpfen einige Zeit nach den Königinnen der Hummelarten, bei denen sie parasitieren. Das geschlüpfte Weibchen dringt in das noch im Aufbau begriffene Nest einer Hummel-Königin ein und beginnt dort mit der Eiablage. Dabei kommt es oftmals zu Kämpfen zwischen der eindringenden Kuckucks-Königin und den im Nest lebenden Arbeiterinnen, die jedoch im Regelfall gegen den Kuckuck nicht bestehen werden. Ein Kampf der beiden Königinnen scheint dagegen die Ausnahme zu sein.

Folgen für die Wirte

Die größere Gefahr für die Wirtskönigin besteht darin, dass sie an Vernachlässigung durch die eigenen Arbeiterinnen eingeht.

Die eingedrungene Kuckuckshummel beginnt nunmehr mit der Oophagie, das heißt, sie verzehrt die Eier der Wirtskönigin, während sie selbst mit der Eiablage beginnt. Umgekehrt werden gelegentlich auch die Eier der Kuckuckshummel von der Wirtskönigin und den verbliebenen Arbeiterinnen verzehrt.

Geschlüpfte Kuckuckshummeln beteiligen sich nicht am Sammeln von Nahrung und kaum an der Brutpflege. Auch sie verlassen zur Paarung das Nest des Bombus-Volkes. Die begatteten Vollweibchen überwintern analog zu den Königinnen der Bombus-Hummeln an versteckten Plätzen.

Systematik

Die Kuckuckshummeln wurden längere Zeit von den meisten Autoren als eigenständige Gattung angesehen. Phylogenetische Untersuchungen in den 1990er Jahren ergaben aber, dass Kuckuckshummeln und Hummeln nicht in einem Schwestergruppenverhältnis zueinander stehen, die Gattung Bombus ist nach Abspaltung von Psithyrus paraphyletisch. Unterschiede im Körperbau der Kuckuckshummeln sind weitgehend nur eine Anpassung an die andere Lebensweise, aber kein Indiz einer anderen Abstammung. Eine Lösung wäre die Aufspaltung der Gattung Bombus in weitere Gattungen, was von den meisten Experten wegen der ausgesprochenen Einheitlichkeit der Gruppe abgelehnt wird. Nach dem derzeit akzeptierten Stand der Systematik wird deshalb Psithyrus nur als Untergattung von Bombus angesehen.

Arten

  • Bärtige Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) barbutellus)
  • Angebundene Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) bohemicus)
  • Feld-Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) campestris)
  • Gelbe Alpenkuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) flavidus )
  • Norwegische Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) norvegicus)
  • Vierfarbige Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) quadricolor)
  • Felsenkuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) rupestris)
  • Wald-Kuckuckshummel (Bombus (Psithyrus) sylvestris)
  • Keusche Schmarotzerhummel (Keusche Kuckuckshummel; Bombus (Psithyrus) vestalis)

Weblinks

Kuckuckshummeln bei www. hymenoptera.de

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