Kugelkopf-Akazie
Kugelkopf-Akazie | ||||||||||||
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Kugelkopf-Akazie (Acacia collinsii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acacia collinsii | ||||||||||||
Saff. |
Die Kugelkopf-Akazie (Acacia collinsii) ist eine von mehreren Akazienarten aus den Trockenwäldern des südlichen Mittelamerika, in deren hohlen Stacheln Ameisen verschiedener Arten, wie zum Beispiel Pseudomyrmex spinicola und Pseudomyrmex ferruginea leben (Myrmekophylaxis).
Beschreibung
Die Kugelkopf-Akazie ist ein bis zu zehn Meter hoher Baum mit dunkelgrauer bis brauner, schwach gefurchter Borke. Die Zweige sind glatt und rötlichbraun bis dunkelbraun. Die wechselständigen Blätter sind doppelt gefiedert und 4 bis 16 Zentimeter lang. Die Blattstiele sind 4 bis 18 Millimeter lang und tragen zwei bis fünf, breit domförmige Drüsen an der Basis. Die Nebenblattdornen sind hell rötlichbraun bis dunkelbraun und im Querschnitt rund.
Die Blütezeit reicht von Januar bis August. Die Blüten stehen in Ähren, die von vier Hüllblättern umgeben sind. Die sitzenden Blüten sind gelblich mit fünf 1 bis 1,4 Millimeter langen Kelchblättern und fünf, nur etwas längeren Kronblättern. Die Frucht ist eine 3 bis 6 Zentimeter lange, gerade, dunkelbraune bis schwarze Hülse. Die Samen sind dunkelbraun, eiförmig und tragen einen gelblichen Arillus.
Symbiose
Die Nebenblattdornen der Kugelkopf-Akazie sind hohl und dienen den Ameisen, die nur noch einen Zugang knapp unter der Spitze freilegen müssen, als Wohnstadt. Die aggressiven Ameisen schützen den Baum vor Fraßschäden durch Insekten, indem sie alle Insekten vertreiben, die sich auf ihm niederlassen. Außerdem halten sie die die Akazie umgebende, konkurrierende Vegetation kurz. Im Austausch produziert der Baum durch die Drüsen an den Blattstielen Nektar und an den Enden der Blättchen protein- und fettreiche Futterkörper (Beltsche Körper) zur Ernährung der Ameisen.
Eine Ameisenkolonie kann mehrere Akazien besiedeln. Akazien, die noch keinen Ameisenstaat beherbergen, müssen Fraßgifte produzieren, um pflanzenfressende Insekten abzuwehren. Junge Akazienschösslinge ohne Ameisenkolonie wachsen langsamer und werden schnell von anderen Pflanzen überwuchert.
Verbreitung
Die Kugelkopf-Akazie hat von allen "Ameisenakazien" neben A. cornigera die weiteste Verbreitung und ist am anpassungsfähigsten. Der kleine Baum wächst in Mexiko in Yucatán und im zentralen Chiapas, in Guatemala in der nördlichen Provinz El Petén, in der östlichen Hälfte von Honduras und an dessen kurzer Küste am Pazifik, in Nicaragua, im nordwestlichen Costa Rica, in der Provinz Guanacaste mit der Nicoya-Halbinsel und an der pazifischen Seite des westlichen Panama mit der Halbinsel Azuero.
Quellen
- D. H. Janzen: Swollen-Thorn Acacias of Central America. In: Smithsonian Contributions to Botany. Band 13, 1974 (pdf).
- Acacia collinsi bei J. Miller Acacia Systematics and Ecological Genomics