Arillus
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Ein Arillus oder Samenmantel ist eine fleischige Hülle, die einen Samen ganz oder teilweise umhüllt. Er wird meist vom Funiculus, dem Stiel der Samenanlage, gebildet. Bei manchen Arten wird er auch als Rest einer Sarkotesta gedeutet. Ein farbiger Arillus dient meist der Anlockung von Tieren, die den Arillus samt Samen fressen und so der Ausbreitung (Zoochorie) dienen.
Nicht jede fleischige Ummantelung des Samens ist ein Arillus: Bei den Euphorbien ist der Bereich der Mikropyle, das Exostom, fleischig – diese Form wird Caruncula oder Exostomarillus genannt.
Beispiele
Arillusbildung kommt bei einigen Familien der Nadelholzgewächse (Pinophyta) vor: Eibengewächsen (Taxaceae), Steineibengewächse (Podocarpaceae) und Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae). Bei den Eiben (Taxus) ist der Arillus der einzige für Menschen ungiftige Teil, er enthält kein Taxin. Auch beim Meerträubel (Ephedra) gibt es einen Arillus.
Bei den bedecktsamigen Pflanzen kommen Arillusbildungen vereinzelt vor und können unterschiedlich ausgeprägt sein. Beispiele sind:
- Bei den Spindelsträuchern (Euonymus) schließt der Arillus den Samen vollständig ein.
- Bei der Muskatnuss (Myristica fragrans) wird der Arillus Macis oder Muskatblüte genannt und ist zerschlitzt.
- Bei den Seerosen (Nymphaea) ist der Arillus als lufthaltiger Sack ausgebildet und dient als Schwimmblase.
- Beim als Obst verzehrten weißlichen Fruchtfleisch von Litchi und Mangostane handelt es sich um Arilli.
- Bei Pappeln bildet der Arillus die trockenen Flughaare.
Belege
- Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, ISBN 3-8274-1398-2.
- Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X.