LOHAFEX


LOHAFEX war ein vom Bundesforschungsministerium initiiertes und vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) 2009 durchgeführtes Experiment zur Meeresdüngung im Südatlantik. Es handelte sich auch um ein deutsch-indisches Kooperationsprojekt. Das Wort selbst ist gleichzeitig ein Akronym und Kofferwort, zusammengesetzt aus dem indischen Wort LOHA für Eisen und FEX für „Fertilization EXperiment“. LOHAFEX soll ein Beitrag zu POGO sein, der Partnerschaft zur Beobachtung der Ozeane (Partnership for Observation of the Global Oceans). Im AWI wird die Expedition unter der Bezeichnung ANT-XXV/3 geführt. Hierzu wurden auch wöchentlich Berichte auf der Internetpräsenz des Institutes veröffentlicht[1].

Im Rahmen des Experiments brachte das deutsche Forschungsschiff Polarstern 6 t Eisen in Form von Eisensulfat in einem 300 Quadratkilometer großen Versuchsgebiet aus. Das Eisensulfat sollte sich in den oberen 15 Metern der Wasserschicht verteilen. Man erwartete, dass bei der dann entstehenden Algenblüte ein nennenswerter Teil des im Wasser gelösten Kohlendioxids gebunden und zum Meeresgrund sinken würde. Am 7. Januar 2009 lief das Schiff in Kapstadt aus. Die Expedition endete nach 70 Tagen am 17. März 2009 in Punta Arenas, Chile.

Die Technik, den Ozean mit Eisensulfat zu düngen, ist umstritten; das Bundesumweltministerium forderte zeitweise einen Stopp des Experimentes, da Umweltschützer eine Schädigung von Meerespflanzen und -tieren durch eine künstliche Algenblüte befürchten. Die meisten Kritiker befürchten langfristige Auswirkungen[2], die von einer wenige Wochen dauernden Beobachtung nicht erfasst werden können. Andere Kritiker befürchten den Einstieg in großtechnische Beeinflussung von Ökosystemen mit großflächigen Geoengineeringexperimenten[3][4].

LOHAFEX war nicht das erste Experiment dieser Art. Bereits 2000 und 2004 wurden vom selben Schiff aus vergleichbare Mengen Eisensulfat ausgebracht (EisenEx-Experiment), wobei 10 bis 20 Prozent der Algenblüte abstarb und zum Meeresboden sank. Dieser zusätzliche Teil entzog den aufgenommenen Kohlenstoff aus der Atmosphäre.

Die zum Meeresboden sinkenden Algen, regen als Nebeneffekt dabei das Wachstum von Zooplankton an, die die zusätzlichen Algen fressen, während diese wiederum von Krill und diese wiederum von Fischen gefressen werden. Auf diese Weise trägt das Eisensulfat auch zum Artenschutz bei. [5].

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Einzelnachweise

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