La-Plata-Delfin
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La-Plata-Delfin | ||||||||||||
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La-Plata-Delfin (Pontoporia blainvillei) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Pontoporia | ||||||||||||
Gray, 1846 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Pontoporia blainvillei | ||||||||||||
Gervais & d’Orbigny, 1844 |
Der La-Plata-Delfin (Pontoporia blainvillei) ist ein in Südamerika verbreiteter Flussdelfin. Er ist der kleinste aller Flussdelfine und die einzige Art, die im Meer lebt.
Merkmale
Mit einer Größe von 130 bis 170 cm und einem Gewicht von 35 bis 50 kg ist dieser Flussdelfin von zierlicher Gestalt. Er hat eine graubraune Körperfärbung, die zum Bauch hin heller wird. Der Kopf ist klein und durch eine leichte Nackenfalte vom Rumpf abgesetzt. Die Augen sind klein aber gut entwickelt. Das Blasloch ist sichelförmig. Die Schnauze ist relativ zum Körper die längste aller Wale und sehr schlank mit gerader Mundlinie. Im Oberkiefer sitzen 106 bis 116, im Unterkiefer 102 bis 112 Zähne. Die Flipper sind breit und fast dreieckig mit stark gebogener Vorder- und gezackter Hinterkante, die innenliegenden Knochen sind durch die Haut erkennbar. Die Finne hat eine lange Basis und eine leicht abgerundete Spitze. Der Körper verjüngt sich zur Schwanzwurzel zu. Die Fluke ist mit bis zu einem Drittel der Körperlänge extrem breit, hat eine leicht konkave Hinterkante und eine leichte Einkerbung in der Mitte. Jungtiere haben eine deutlich kürzere Schnauze und sind bei der Geburt etwa 70 bis 80 cm lang und 7,3 bis 8,5 kg schwer.
Verbreitung
Der La-Plata-Delfin kommt entlang der südamerikanischen Ostküste etwa vom Rio Doce in Brasilien bis zur Bahía Blanca in Argentinien vor. Er hält sich vorwiegend in flachen Küstengewässern und Flussmündungen auf, dringt aber kaum in Flüsse vor. Am häufigsten wird die Art im Mündungsbereich des Río de la Plata gesichtet, wo sie sich allerdings im Winter nur selten aufhält.
Lebensweise
Der La-Plata-Delfin ernährt sich von Fischen, Tintenfischen und Krebstieren. Wahrscheinlich stöbert er seine Beute auf, indem er mit seiner langen Schnauze den schlammigen Boden durchwühlt. Als Einzelgänger meidet er die Gegenwart seiner Artgenossen. Seine Tauchgänge währen kurz, und noch kürzer sind seine Aufenthalte an der Oberfläche. Wegen seiner verborgenen Lebensweise wird er kaum von Menschen gesehen. Allerdings verfangen sich jährlich etwa 1500 La-Plata-Delfine in Fischernetzen; diese werden dann für Lampenöl und zu Schweinefutter verarbeitet. Es wird befürchtet, dass die Population diesen Schwund nicht lange aushält, ohne Schaden zu nehmen.
Systematik
Die Systematik der Flussdelfine ist umstritten. Während früher alle Vertreter dieser Gruppe als konvergent und nicht miteinander verwandt betrachtet wurden, geht man auch nach molekulargenetischen Untersuchungen heute davon aus, dass der Amazonasdelfin und vermutlich auch der möglicherweise bereits ausgestorbene Chinesische Flussdelfin mit dem La-Plata-Delfin verwandt sind und eine gemeinsame Familie, die Iniidae, bilden.
Nachweise
- Mark Carwardine: Wale und Delfine. Delius Klasing, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7688-2473-6, S. 234–235.
Weblinks
- Pontoporia blainvillei in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Cetacean Specialist Group, 1996. Abgerufen am 12. Mai 2006.