Lavamöwe



Lavamöwe

Lavamöwe (Leucophaeus fuliginosus)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Möwen (Laridae)
Gattung: Leucophaeus
Art: Lavamöwe
Wissenschaftlicher Name
Leucophaeus fuliginosus
(Gould, 1841)

Die Lavamöwe (Leucophaeus fuliginosus, Syn. Larus fuliginosus) gehört innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen zur Familie der Möwen.

Merkmale

Die Lavamöwe ist eine mittelgroße Möwenart. Sie ist schlank gebaut, hat einen kurzen Hals mit einem stark zugespitzten Kopf. Die Flügel sind länger und spitzer als bei den meisten anderen Möwen. Ihr Schwanz ist fächerförmig, ihre Füße tragen eine kurze und drei lange Zehen. Diese Art ist überwiegend grau gefärbt. Ihr Kopf, die Kehle und der Nacken sind dunkelbraun. Die Flügel sind dunkel- bis schiefergrau, wobei die Spitzen der Schirmfedern weiß und die Handschwingen schwarz gefärbt sind. Der Hals und die Brust haben eine mittelgraue Färbung, der Bauch ist hellgrau. Die Lavamöwe hat einen oberseits vollständig schwarzen Schwanz, die Schwanzunterseite ist weiß. Im Jugendkleid ist das Gefieder größtenteils von brauner Farbe. Die Flügel sind dunkelbraun, der übrige Körper graubraun. Die Lavamöwe besitzt einen roten Augenring, über und unter dem Auge befindet sich je ein weißer Fleck. Der Schnabel und die Füße sind in allen Kleidern des Vogels schiefergrau, die Mundhöhle ist leuchtend rot. Die Lavamöwe erreicht eine Körperlänge von 41 Zentimetern.

Lebensweise

Die Lavamöwe frisst hauptsächlich Fische, Krebstiere, Weichtiere und sogar Algen. Mitunter raubt sie auch Eier und Jungtiere von anderen Seevögeln, jagt diese in der Luft oder nimmt anderen Tieren die Beute, zum Beispiel dem Lavareiher. In Häfen findet der Vogel auch Abfall und Aas, und folgt Fischkuttern um ein paar Reste der Fische zu ergattern. Seltener jagt er kleine Echsen wie Geckos und junge Meerechsen. Die Lavamöwe brütet nicht in Kolonien, sondern vereinzelt an geschützten Orten wie an Lagunen, Seen und felsigen Gebieten, aber stets in Meeresnähe. Das Nest wird zwischen hohen Pflanzen in einer natürlichen Mulde am Boden errichtet, es ist kegelförmig, besteht aus Erde, Abfall und Zweigen und ist mit Pflanzenteilen ausgepolstert. Das Weibchen legt in der Regel zwei olivfarbene Eier, die von beiden Geschlechtern ungefähr 30 Tage lang bebrütet werden. Die Nestlinge besitzen ein graues Daunengefieder. Sie bekommen von ihren Eltern hochgewürgte und vorverdaute Nahrung. Nach etwa 60 Tagen sind die Jungvögel flügge, bleiben aber noch für kurze Zeit bei ihren Eltern. Die brütenden Vögel sind in der Brutzeit sehr wachsam und verlassen das Nest schon, wenn der potentielle Nesträuber erst einen Kilometer entfernt ist.

Verbreitung und Schutz

Die Lavamöwe bewohnt drei der zu Ecuador gehörenden Galápagos-Inseln. Dies sind Santa Cruz, San Cristobal und Isabela. Der Vogel ist nur an Küsten anzutreffen. Er gilt als gefährdet, obwohl seine Population derzeit stabil ist. Natürliche Feinde der Lavamöwe sind nur ausgewachsene Meerechsen, die manchmal Nestlinge fressen. Weitere Bedrohungen sind die eingeführten Ratten, Hauskatzen und streunende Hunde. Große Teile des Brutgebietes dieser Art gehören zum Nationalpark, die größte Dichte der Möwe wurde aber in den nicht zum Park gehörenden Häfen von Puerto Ayora, Puerto Baquerizo Moreno und Puerto Villamil festgestellt. 1963 fand eine Schätzung der Vögel in acht Gebieten statt, es wurden 300 bis 400 Exemplare geschätzt, was wahrscheinlich eine Überschätzung war. Der Rückgang der Bestände liegt vor allem am begrenzten Nahrungsangebot. Maßnahmen zum Schutz der Lavamöwe sind Zählungen und die langfristige Überwachung.

Literatur

  • Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG,München 1968, ISBN 3-423-05970-2

Weblinks

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