Linnean Society of London


(Weitergeleitet von Linné-Gesellschaft)

Die Linnean Society of London (deutsch: Linné-Gesellschaft) wurde 1788 gegründet und ist die älteste existierende naturforschende Gesellschaft. Sie bietet Biologen und an Biologie interessierten Laien ein Forum, indem sie zahlreiche Veranstaltungen und Kongresse organisiert und zudem folgende Zeitschriften herausgibt:

  • Biological Journal of the Linnean Society – Biologie-Fachzeitschrift
  • Botanical Journal of the Linnean Society – Botanik-Fachzeitschrift
  • Zoological Journal of the Linnean Society – Zoologie-Fachzeitschrift
  • The Linnean – vierteljährliches Mitteilungsblatt der Gesellschaft, 2009 ersetzt durch PuLSe.

Thematische Schwerpunkte bilden u.a. die Genetik, die Biodiversität, die Systematik und die Pflanzen- und Tier-Taxonomie.

Der bei der Gründung festgeschriebene Gesellschaftszweck ist „The cultivation of the Science of Natural History in all its branches“, also Die Pflege der Wissenschaft der Naturgeschichte in all ihren Zweigen.

Die Linnean Society ist nach dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné benannt. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Burlington House, Piccadilly, London. Neue Mitglieder werden durch Wahl bestimmt.

Medaillen und Preise

Die folgenden Medaillen und Preise werden von der Gesellschaft vergeben:

  • Linné-Medaille, eingerichtet 1888 zur 100-Jahr-Feier. Sie ist die höchste Auszeichnung der Gesellschaft für wissenschaftliche Arbeit und wird jährlich im Wechsel an einen Botaniker oder einen Zoologen oder (was seit 1958 üblich wurde) an beide im selben Jahr verliehen.
  • H. H. Bloomer Award, eingerichtet 1963 aus einem Vermächtnis des Hobby-Naturforschers Harry Howard Bloomer, um einen Amateurforscher auszuzeichnen, der einen bedeutenden Beitrag zur Biologie geleistet hat.
  • Bicentenary Award, eingerichtet 1978 zum 200. Todestag von Linné. Der Preis wird jährlich verliehen, „um die Arbeit einer Person unter 40 Jahren anzuerkennen“.
  • Jill Smythies Award, eingerichtet 1986, verliehen für botanische Abbildungen
  • Irene Manton Prize, eingerichtet 1990, für die beste Dissertation in Botanik während eines akademischen Jahres in UK.

Sammlungen

Die botanischen und zoologischen Sammlungen von Carl von Linné wurden 1783 von Sir James Edward Smith, dem ersten Präsidenten der Gesellschaft, auf Anraten von Sir Joseph Banks gekauft. Die Sammlungen befinden sich heute in London und umfassen 14.000 Pflanzen, 158 Fische, 1564 Muscheln, 3198 Insekten, 1600 Bücher und 3000 Briefe und andere Dokumente. Sie können nach Anmeldung besichtigt werden.

Die Pflanzensammlung von Smith wird ebenfalls von der Gesellschaft betreut. Sie wurde durch das Smith Herbarium Projekt am National Museum Liverpool in einer Datenbank erfasst. 6000 Exemplare wurden gereinigt und ausgebessert.

Literatur

  • Andrew Thomas Gage, William Thomas Stearn: A Bicentenary History of the Linnean Society of London. Academic Press, 1988, ISBN 0-12-273150-6.

Weblinks

Commons: Linnean Society of London – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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