Marmorataforelle



Marmorataforelle

Marmorataforelle (Salmo marmoratus)

Systematik
Unterkohorte: Protacanthopterygii
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsfische (Salmonidae)
Gattung: Salmo
Art: Marmorataforelle
Wissenschaftlicher Name
Salmo marmoratus
(Cuvier, 1829)

Die Marmorataforelle (Salmo marmoratus), auch als Marmorierte Forelle bezeichnet, ist eine Süßwasserfischart aus der Familie der Lachsfische. Sie kommt in den Flüssen der italienischen und slowenischen Adria-Region vor.

Merkmale

Die Marmorataforelle erreicht eine Körperlänge von 120 Zentimetern. Das größte, tot aufgefundene weibliche Exemplar wog 24 kg[1], jedoch gibt es Berichte über Fänge bis 30 kg.[2] Der Körper ist silbrig bis olivgrün mit unregelmäßigen bräunlichen Linien, die ein marmoriertes Muster formen. Der Kiemendeckel weist bräunliche Flecken oder Linien auf.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Marmorataforelle erstreckt sich von den nördlichen Zuflüssen des Pos bis zu den Einzugsgebieten des Soča und Rižana in Italien und Slowenien. Im italienischen Fluss Tiber wurde sie eingeführt. Früher wurden auch Forellenpopulationen aus dem Einzugsgebiet der Neretva in Bosnien und Herzegowina und Kroatien, aus dem Skutarisee, aus dem Drin sowie dem Einzugsgebiet des Shkumbin in Montenegro, Albanien, Kosovo und Mazedonien der Marmorataforelle zugeschrieben. Nach Molekularanalysen kam man jedoch in einer 2002 veröffentlichen Studie zu dem Schluss, dass es sich bei diesen Populationen nicht um die Marmorataforelle handelt, sondern um ein noch nicht identifiziertes ähnliches Taxon.[3]

Lebensraum

Die Marmorataforelle lebt in montanen Landschaften in kalten Bächen und Flüssen mit Temperaturen, die im Sommer nicht über 15 °C steigen.

Lebensweise

Die Marmorataforelle erreicht ein Alter von mindestens zehn Jahren. Die Männchen sind mit drei Jahren geschlechtsreif, die Weibchen mit vier Jahren. Die Laichzeit ist von November bis Januar, wenn die Temperaturen auf unter 6 °C fallen. Der Laichvorgang erstreckt sich gewöhnlich über einen Zeitraum von einem Monat; in einigen Flüssen kann er jedoch auch nur wenige Tage dauern. Am intensivsten ist er in den Abendstunden während des Neumondes. Die Eier werden im Kiesbett von Flüssen in einer Tiefe von 0,6 bis 0,8 Metern abgelegt. Die Brut schlüpft nach 45 Tagen. Nach 59 bis 63 Tagen ernähren sich die Jungfische von einer Vielfalt von wirbellosen Tieren. Die erwachsenen Fische sind Fischfresser.

Bestand und Gefährdung

Die Maromatoraforelle wird gegenwärtig von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) klassifiziert. Aufgrund der Hybridisierung mit der Forelle und der norditalienischen Bachforelle Salmo cenerinus haben jedoch nur wenige reinrassige Populationen der Marmorataforelle überlebt. In den letzten Jahren konnte jedoch die Bestandssituation durch Aufstockung mit reinrassigen Exemplaren verbessert werden. Sollten diese Schutzmaßnahmen beendet werden, könnte dies zu einem erneuten Gefährdungsstatus führen. Weitere Bedrohungen gehen von Wasserverschmutzung, Überfischung und Flussbegradigung aus.

Literatur

  • Maurice Kottelat: European Freshwater fishes. An heuristic checklist of the freshwater fishes of Europe (exclusive of former USSR), with an introduction for non-systematists and comments on nomenclature and conservation (= Biologia. Bd. 52, Supplment 5, ISSN 1335-6380). Slovac Academic Press, Bratislava 1997.
  • Maurice Kottelat, Jörg Freyhof: Handbook of European Freshwater Fishes. Kottelat, Cornol 2007, ISBN 978-2-8399-0298-4.

Einzelnachweise

  1. L. Pintar: Najtežja soška postrv je končala pod peskom. In: Ribič. Bd. 50, Nr. 1/2, 1991, ZDB-ID 419429-9, S. 16.
  2. Meta Povž, Dusan Jesensek, Patrick Berrebi, Alain J. Crivelli: The marble trout, Salmo trutta marmoratus, Cuvier 1817. In the Soca River basin, Slovenia. Tour du Valat, Arles 1996, ISBN 2-910368-16-5.
  3. L. Fumagalli, A. Snoj, D. Jesenšek, F. Balloux, T. Jug, O. Duron, F. Brossier, A. J. Crivelli, P. Berrebi: Extreme genetic differentiation among the remnant populations of marble trout („Salmo marmoratus“) in Slovenia. In: Molecular Ecology. Bd. 11, Nr. 12, 2002, ISSN 1365-294X, S. 2711–2716, (Volltext (PDF; 239 KB)).

Weblinks

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