Marmorspätzling



Marmorspätzling

Marmorspätzling (Pseudonigrita arnaudi)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Sperlinge (Passeridae)
Gattung: Pseudonigrita
Art: Marmorspätzling
Wissenschaftlicher Name
Pseudonigrita arnaudi
(Bonaparte, 1850)
Marmorspätzling im Masai Mara Nationalpark, Kenia
Marmorspätzling

Der Marmorspätzling (Pseudonigrita arnaudi), auch Marmor-Schwärzling genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Sperlinge (Passeridae). Er kommt mit vier Unterarten im westlichen und südlichen Sudan, im südlichen Äthiopien, in Uganda, Kenia und Nord- und Zentraltansania vor. Das Verbreitungsgebiet ist disjunkt (hängt nicht zusammen).

Merkmale

Der Marmorspätzling ist ein kleiner grau-brauner Vogel, der eine Länge von elf bis zwölf Zentimeter erreicht. Schwungfedern und die Oberseite des größte Teil des kurzen Schwanzes sind schwärzlich, die Schwanzspitze fahl. Stirn und Scheitel sind grau. Auffällig ist ein weißer Augenring. Der Schnabel ist schwärzlich, Beine und Füße bräunlich-rosa. Jungvögel sind bräunlicher, ihnen fehlt noch der gräuliche Oberkopf sowie der weiße Augenring. Ihr Schnabel ist außerdem noch hellbraun.[1] Jungvögel können mit denen des Schwarzkopfspätzlings verwechselt werden, der zur selben Gattung wie der Marmorspätzling gehört. Die Jungvögel des Marmorspätzlings sind auf der Körperunterseite jedoch bräunlich und nicht weiß, ihr Schnabel ist kleiner und ihr Schwanz ist kürzer.[2]

Lautäußerungen

Er verfügt über mehrere Rufe, darunter ein schrilles „tew tew tew“, „tu-tew tu-tew“ oder „spik-spik“, „spi-chew-spi-chew“ und ein quietschendes Geschwätz, das an die Laute des Haussperlings erinnert. Wenn die Marmorspätzlinge sich zu Ruhe zurückziehen ertönt ein schrilles „che-che sireeee“, „rreet-rreee-rreee“ oder „sreet-sreet-sreet“.

Lebensweise

Marmorspätzling leben im Tief- und Hügelland unterhalb von 1400 Metern Höhe, in Dornbüschen- und mit Akazien bestandenen Savannen. Gewöhnlich kommen sie in niederschlagsreicheren Gebieten als der Schwarzkopfspätzling vor, allerdings überlappen sich die Verbreitungsgebiete dieser beiden Pseudonigritta-Arten in einigen Regionen. Marmorspätzling sind ganzjährig in ihren Brutgebieten anzutreffen.[3]

Die Nahrung der Marmorspätzlinge besteht aus Grassamen und Insekten. Nachgewiesen werden konnten unter anderem Heuschrecken, Käfer, Termiten und Raupen. Die Nestlinge und Jungvögel werden mit weichen grünen Grassamen sowie Insekten gefüttert. Sie trinken regelmäßig und sind daher in ihrem Verbreitungsgebieten auf offene Wasserstellen angewiesen.

Fortpflanzung

Marmorspätzlinge sind gesellig und brüten in kleinen dichten Kolonien in Dornbüschen, vor allem in Ameisenakazien. Gezählt wurden bis zu 157 Nester in einem einzigen Baum, die Nester gingen dabei zum Teil ineinander über. Die Kolonien setzen sich aus Subkolonien zusammen, die aus zwei bis acht Vögeln besteht, die ihre zwei bis acht Nester energisch gegenüber Vögeln anderer Subkolonien verteidigen.[4] Das einzelne Nest ist relativ groß und wird aus Grashalmen gebaut. Es hat zwei Eingänge auf der Unterseite wenn es außerhalb der Brutzeit zur Ruhe benutzt wird. Vor der Eiablage wird ein Eingang geschlossen.

Unterarten

Es werden die folgenden Unterarten unterschieden:

  • Pseudonigrita arnaudi arnaudi, im und östlich des Rift Valley
  • Pseudonigrita arnaudi australoabyssinicus
  • Pseudonigrita arnaudi dorsalis, Masai Mara über Serengeti bis zum Eyasisee.
  • Pseudonigrita arnaudi iringae

Literatur

  • C. Hilary Fry und Stuart Keith (Hrsg): The Birds of Africa – Volume VII., Christopher Helm, London 2004, ISBN 0-7136-6531-9
  • Dale A. Zimmerman, Donald A. Turner, David J. Pearson: Birds of Kenya & Northern Tanzania. Verlag A & C Black, 1996, ISBN 0713639687
  • J.G. Williams, N. Arlott: Birds of East Africa. Harper CollinsPublishers. ISBN 0-00-219179-2

Weblinks

Commons: Pseudonigrita arnaudi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Fry et al., S. 67
  2. Fry et al., S. 67-68
  3. Fry et al., S. 68
  4. Fry et al., S. 68