Megatsunami


Megatsunamis, eigentlich Impact-Tsunamis, werden Tsunamis genannt, deren Höhe im Küstenbereich 100 Meter übersteigt. Da Erdbeben nach heutiger Kenntnis nicht in der Lage sind, derartige Wellen zu erzeugen, können nur katastrophale Ereignisse wie der Einschlag eines großen Meteoriten oder der Zusammenbruch eines Bergs im Meer derartige Megatsunamis verursachen. Als möglicher künftiger Auslöser gilt z. B. die Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma, wo einige Geologen befürchten, dass bei weiteren Vulkanausbrüchen eine Flanke der Cumbre Vieja in den Atlantik rutschen könnte[1].

Abgesehen von derartigen Vorstellungen bestehen folgende Tatsachen:

  • In der Geschichte der Menschheit sind nur lokal begrenzte Megatsunami bekannt.
  • Die möglichen Ursachen eines Megatsunami sind sehr seltene Ereignisse.
  • Erdrutsche verursachen Tsunamis von sehr kurzer Wellenlänge, die sich nicht über tausende von Kilometern fortpflanzen können, ohne ihre Energie zu verbrauchen. Während der Erdrutsche auf Hawaii (1868 auf Mauna Loa und 1975 auf Kīlauea) kam es zu großen lokalen Tsunamis, ohne dass die amerikanische oder die asiatische Küste gefährdet waren.

Es wird kontrovers diskutiert, ob der durch einen Meteoriteneinschlag entstandene Mahuika-Krater im Meer vor Neuseeland für einen Megatsunami im 15. Jahrhundert in Frage kommt, der für Ablagerungen bis in 220 Meter Höhe auf Stewart Island verantwortlich gemacht wird. [2]

Ein außergewöhnliches Beispiel für einen Tsunami, der zwar einen 520 Meter hohen Hügel überrollte, aber dessen Welle nicht über 100m Höhe hinaus ging, ist im Sommer 1958 durch einen Erdrutsch in der Lituya Bay (Alaska) ausgelöst worden.[3][4]

Einzelnachweise

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