Megatherium
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Megatherium | ||||||||||||
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Skelett von Megatherium americanum im Naturhistorischen Museum, Paris | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Pliozän bis spätes Pleistozän | ||||||||||||
5,33 Mio. Jahre bis 10.000 Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Megatherium | ||||||||||||
Cuvier, 1796 |
Megatherium war ein elefantengroßes, eiszeitliches Riesenfaultier Südamerikas. Es ist am Ende des Pleistozän ausgestorben. Bedeutende Fundstellen liegen zum Beispiel in Patagonien.
Aussehen
Dieses Riesenfaultier erreichte eine Gesamtlänge von bis zu 6 Metern und brachte wohl ein Gewicht von etwa drei Tonnen auf die Waage. Damit war es die größte Gattung, die die Faultiere je hervorbrachten. Im Gegensatz zu heutigen Faultieren war es ein Bodenbewohner, der sich wegen seiner klobigen Gestalt wahrscheinlich nur langsam fortbewegen konnte. Um die Balance zu halten, stützten sich die Tiere während der aufrechten Haltung auf ihren massiven Schwanz.
Verbreitung
Megatherium entwickelte sich im späten Pliozän in Südamerika und überstand sogar die Einwanderungswelle nordamerikanischer Tierarten, die am Beginn des Pleistozäns über die südamerikanische Fauna hereinbrach und etliche einheimische Arten des Kontinents auslöschte. Erst ganz am Ende des Pleistozän starb Megatherium wie etliche andere Großtierarten Amerikas aus. Etwa um diese Zeit wanderten die ersten Menschen nach Südamerika ein, was den Verdacht nahelegt, dass sie Megatherium und die anderen Riesenfaultiere durch Bejagung ausrotteten. Überreste von Megatherium sind in Patagonien und einigen Andentälern Boliviens und Perus gefunden worden.
Lebensweise
Megatherium war wahrscheinlich ein Laubfresser, der dank seiner kräftigen Kiefermuskulatur und seiner enormen Größe sicher auch kleinere Äste zerkauen konnte. Um das Laub hoher Bäume zu erreichen, richtete es sich offenbar auf die Hinterbeine auf und zog die Zweige mit den krallenbewehrten Vorderfüßen zu sich herab. Aufgrund dieser Lebensweise war es wohl auf baumreiche Lebensräume angewiesen und fehlte wahrscheinlich in offenen Steppengebieten. Durch das jetzt trockene und kalte Klima in Patagonien konnten im gut erhaltenen Dung dieser Tiere sogar die Darmbakterien bestimmt werden.
Megatherium besiedelte im Gegensatz zum ähnlichen Eremotherium die kühleren, südlichen Gebiete Südamerikas und die Gebirgsgegenden. Eremotherium war eine weitere riesige Faultiergattung und lebte zur selben Zeit wie Megatherium im nördlichen Südamerika und in Florida.
Literatur
- Paul S. Martin, Richard G. Klein (Hrsg.): Quaternary Extinctions. A Prehistoric Revolution. The University of Arizona Press, Tucson AZ 1984, ISBN 0-8165-1100-4.
- Arno Hermann Müller: Lehrbuch der Paläozoologie. Band 3: Vertebraten. Teil 3: Mammalia. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Gustav Fischer Verlag, Jena 1989, ISBN 3-334-00223-3.